Unsere Ozeane

Dokumentarfilm im Kino, kann das funktionieren? Ich bin gespannt, ein Franzose berichtet über die Ozeane, gute 90 Minuten lang. Und im Nachhinein bin ich positiv überrascht.

Mit vielen Bildern wird die oberste Schicht der Ozeane beleuchtet. Eben alles, wo Taucher hinkommen. Wer Tiefsee sehen will, muss weiterhin Titanic schauen. Es sind alle üblichen Verdächtigen in zum Teil spektakulären Bildern zu sehen, von Krabben über Fische und Haie bis hin zu den Säugern wie Walen, Delphinen und Robben. Bei manchen Bildern fragt man sich, wie sie entstanden sind, bei einigen hatte ich das Gefühl, eine Szene aus einem Aquarium zu betrachten. Aber immer wieder stand einem der Mund offen, wenn z.B. tausende Krabben am Meeresgrund übereinander wuseln.

Wiederkehrende Motive waren ein Feuerfisch, der dauernd leinwandfüllend durch sein  Riff schwamm und die Bilder von Fischschwärmen, die sich wie ein Lebewesen bewegen, Räubern ausweichen und scheinbar tanzend mit anderen Schwärmen verschmelzen.

Negativ bleiben mir  nur zwei Dinge zurück. Zum einen die Seltenheit des Kommentars (wo sind wir gerade, was sehen wir etc.), zum anderen die deutlichen Sprünge von einem Ort zum anderen – vielleicht eben weil die sprachliche Überleitung fehlt.

Fazit: 3 von 5 Sternen und der Gedanke “so was kann man ruhig noch mal machen”.

Derby-Doppel-Sieg

Nachdem die Herren bereits das Hinspiel um Schmelzweg-Krone in der Schwarzbach-Halle gewinnen konnten, kamen nun die östlichen Nachbarn an die Brühlwiese.

Die Generalprobe durch die Damen I ging mächtig in die Hose, nachdem nun auch noch Gabi (Kreuzbandriss) und Danica ausgefallen waren, war der Substanzverlust einfach zu groß. Praktisch ohne Shooter wird es einfach schwer, eine Abwehr zu zerlegen. Nach der langen Saison mit Höhen und Tiefen droht nun der zweite Tabellenplatz noch verloren zu gehen – aber wenn man sich die Verletztenliste anschaut, ist alles besser als die Erwartungen. Und in zwei Wochen beim Saisonabschluss sollten wir alle was zu feiern haben!

Doch nun zum Hauptkampf des heutigen Abends. Nach der Fünf-Tore-Klatsche im Hinspiel war Kriftel hoch motiviert, nicht beide Derbies abzugeben. Und auch die Tabellensituation (Hofheim 8, Kriftel 9 Minuspunkte) nahm nicht gerade den Druck vom Kessel. In der ersten Hälfte wogte das Spiel hin und her, keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. Kriftel schoss aus dem Rückraum nach belieben, während sich Hofheim eher über das spielerische Moment im Spiel hielt. Der Ausgleich zum 12:12 nach war so ein Schmankerl.

59:55, Hofheim in Ballbesitz, grüne Karte. Kurze Besprechung, Anpfiff. Doppelpass am Mittelkreis. Ein langer Pass auf den Außen, der sich im Rücken der Abwehr an den Siebenmeterpunkt geschlichen hatte – TOR! Da sah die Abwehr, milde ausgedrückt, nicht besonders glücklich aus.

In der zweiten Hälfte wurde das Spiel noch intensiver geführt, die Zeitstrafen häuften sich. In dieser Phase verloren die Schiedsrichter langsam den Überblick, Zeitspiel nach 15 Sekunden, Vorteil abgepfiffen am laufenden Meter, Zeitstrafen, bei denen selbst der gefoulte Gegenspieler abwinkte… In diesem Durcheinander konnte Kriftel sich wieder ranpirschen, nachdem Hofheim schon mit 3 Toren in Führung gelegen hatte. In den letzten beiden Minuten ging dann gar nichts mehr, Timeout durch die Schiedsrichter, Timeout durch die Hofheimer Bank, noch eine Zeitstrafe gegen den TV, Kriftel mit 7. Feldspieler, doch am Ende half alles nichts – mit 28:27 gingen die grünen Gaukler als Sieger vom Feld und wurden von den Zuschauern gebührend gefeiert.
Damit hat man zwei wertvolle Punkte in Richtung Aufstieg geholt, wenn sich Kriftel und Steeden in zwei Wochen noch die Punkte teilen, ist sogar noch die Meisterschaft drin…

Kinodoppelpack: Sherlock Holmes / Book of Eli

Kinodienstage sind Teufelswerk – “für 5,50 Euro kann man doch nichts falsch machen”. Und es ist auch gemütlich im Kino, also ab. Und dieses Frühjahr ist gespickt mit tollen Filmen, wenn man den Trailern Glauben darf. Immerhin sieht es so aus, dass ich nun vier Wochen in Folge dienstags in Kino tappse. Und das geht so weiter – siehe die aktuellen Kinostarts.

Nun war ich letzte Woche in Sherlock Holmes, Familienabend mit Papa, Schwester und Verlobter. Und der Film passte dazu, ab 12 Jahren, klassische Geschichte: Sherlock Holmes bringt einen Bösewicht in den Knast, der komische mystische Opferrituale in der Londoner Unterwelt vollzieht. Er wird gehängt, verschwindet aber aus seiner Gruft und will die Weltherrschaft an sich reißen. Kenn ich schon, der Pinkie und der Brain!
Dazu als weitere Charaktere ein Holmes, der sich zu Tode langweilend Löcher in die Wohnungswände ballert und ein Dr. Watson, der sich verloben und aus der Action-Nummer aussteigen will. Doch am Ende rennt er doch wieder Holmes hinterher und rettet ihm den Arsch. Schöne Frauen und eine große Verschwörung runden den Plot ab.

Sonst noch was? London um 1890 scheint gut nachgebildet, arme, dreckige Steinhäuser, Dreck, Ruß und Kohle. Alltägliche Gewalt – alles nicht so schön und weit weg vom viktorianischen Glamour. Eher wie bei “Gangs of New York”, und mittendrin in diversen Kontrahenten. Viel Action, der Kritikerausspruch “James Bond im 19. Jahrhundert” trifft es ganz gut.
Ist Holmes´ Gegner wirklich von den Toten auferstanden, knackt Holmes Logik die Mystik? Und wer ist überhaupt der geheimnisvolle Dritte im Hintergrund? Wer es wissen will, muss sich entweder sputen, um noch ins Kino zu kommen, oder muss warten bis der Film auf Blu-Ray raus kommt. Und beim nächsten Teil (das Open-End ist sehr unauffällig) einfach ins Kino gehen.

Und dann Book of Eli.
Handlung: wir schreiben 2044, ein Typ (ein unrasierter Denzel Washington) latscht seit 30 Jahren durch Nordamerika. Er hat den Atomkrieg überlebt und ein Buch dabei, dass er nach Westen bringen will. Wieso? Abwarten.Die zivilation ist am Boden, im Mittleren Westen gibt es nur noch vereinzelt Ansiedlungen, Überreste aus der “alten Zeit” sind begehrte Tauschobjekte, umherziehende Banden bestimmen über Leben und Tod. Und ein durchgeknallter Typ (Gary Oldman) hat sich mit ein paar Kumpels eine ganze Stadt unterworfen und sucht EIN Buch. Wie groß ist die Chance, dass es genauDAS Buch ist, dass der andere zufällig durch SEINE Stadt schleppt? Mathematisch gering, aber dann wär der Film auch schon vorbei. Nun, nach dem üblichen “gib schon her” – “nein”-Dialog eine Verfolgung, Mord und Totschlag und irgendwie kein echtes Happy-End. Kein Wunder, das ist ja auch die Endzeit – oder der neue Anfang…?

Kennst du die Grafik von Avatar? Das komplette Gegenteil. Ein Filter drauf, sodass alles irgendwie staubig wirkt, fast schwarzweiß, fast den ganzen Film hindurch kaum echte Farben. Wenige schnell geschnittene Kampfszenen, die aber schon recht übel, dass es für FSK-16 gereicht hat, wunderte mich… Der Rest eher wie ein Eastwood-Streifen, lange Einstellungen, Großaufnahmen der Protagonisten wechseln sich mit Totalen ab, die die Darsteller sehr klein wirken lassen vor der Kulisse des Wilden Westens. Logikfehler hat es einige, oder zumindest Dinge, die einem nicht so einleuchten -30 Jahre nach dem Atomkrieg gibt es immer noch Treibstoff für die wenigen Fahrzeuge und funktionierende KFC-Erfrischungstücher? Product placement auch deutlich – zumindest Motorola (Megaphon), GMC (gepanzerter Transporter) und KFC sind sehr prominent auf der Leinwand zu sehen.

Irgendwie lässt einen der Film verloren zurück, man hat viele Fragen, aber wenige Antworten. Woher kommt der Wanderer, wieso braucht er zu Fuß 30 Jahre durch die USA, was war der Grund für den Atomkrieg und wer hat ihn wirklich los geschickt… Und – wie wird es mir 2044 gehen, dann wäre ich 68… oder schon lange lange tot?

Winter

“I´ll be back” hat er gesagt, der Arnie – und das trifft zumindest dieses Wochenende auch auf den Winter zu. Samstag um 7 Uhr ging es los, als ich auf den Markt fuhr, lag nur eine hauchdünne Schneeschicht. Gerade so viel dass es unter den Schuhen knirschte. Eine halbe Stunde später, nach vielen dicken Flocken, die in dichter Reihe fielen, waren es schon einige Zentimeter. Den Rest des Tages ein Mix aus wildem Schneesturm und sonnigen Abschnitten, der Weg zum Auto war des Abends doch schon ein schwerer. Und frostelig war es nachts nach der leckeren Pizza in Hofheims Mitte!

Heute früh dann – strahlender Sonnenschein, da bin ich doch mal in die Schuhe gesprungen, Schal um den Hals gewickelt und nüscht wie raus nach Wannsee… erm, Moment, ne, ins Feld, gute zwanzig Minuten über vereiste Betonplatten und wadentief schneeverwehte Schotterwege, dazu der altbekannte Windkanal entlang der Landstraße – das pfeift durch Mark und Bein. Doch es war es wert, gemütlich in der Sonne zu wandern, den weichen Schnee unter den Füßen (was die alten Asics doch so alles mitmachen) und drumherum die weiß verschneite Landschaft.

Schön war das – Leute, der verregnete Frühling kommt noch früh genug! Und bei Sonne kann man auch heute im Café genießen, wenn nur der Latte oder die Schokolade schön heiß vor sich hin dampft…

Der Anfang ist gemacht

Juchuuuu, nachdem der Christ am Montag endlich die Ringe fertig hatte, konnte ich Dani offiziell fragen, ob sie mich heiraten will. Aufgrund intensiver Intervention meiner Kollegin hatte ich sogar einen kleinen, aber feinen Rosenstrauß dabei, mit Golddraht  verziert, passend zu den Ringen. (Danke, Claudia!)

Und nun geht schon die Planerei für eine Hochzeit los… diese Eile… diese Hektik… in meinem Alter verträgt man das doch nicht mehr so. Und kirchlich auch noch? Eieiei, dabei hab ich mich von dem Verein nun doch über 30 Jahre erfolgreich fern gehalten. Und wohin geht die Hochzeitsreise und wer soll Trauzeuge sein? Wen laden wir zum Feiern ein? Oh mein Gott, was ein Aufriss… ich hab gleich mal eine Checkliste geschrieben.

Ich bin glücklich, dass Dani “ja” gesagt hat – und nun nervös, was da alles noch an Lawine auf uns zu rollt…