Doublefeature – Thriller vs. Lachmuskeln

Zwei Wochen Kinodienstag, zwei grundverschiedene Filme. Zunächst gibt es “Kindsköpfe”, von und mit Adam Sandler und seinen “Saturday Night Live”-Kumpels. Und als Kontrast Angelina Jolie als Agentin “Evelin Salt”.

Zunächst zum komischen Programm – ein insgesamt zwiespältiger Film für mich. Bei Adam Sandler ist man Witze unter der Gürtellinie ja gewohnt, man erwartet sie geradezu. Doch diesmal vermischen sich in die Zoten mit einem gezwungen wirkendem Tiefgang. Wobei mich weder die Sprünge noch die Mischung als solche wirklich überzeugt haben.
Der gesamte Streifen wirkt auf mich wie eine Mischung aus Adam Sandler, “Am goldenen See” und einem dieser US-Sportfilme, die 25 Jahre nach DEM Spiel an der Highschool/Bezirksmeisterschaft spielen. Viel Fremdschämen über Flachwitze, kurze nachdenkliche Momente über Karriere, Kindererziehung und “früher war alles besser”. Und am Ende ein moralischer Zeigefinger für die Gewinner im Leben… 3 von 5 Sternen.

Angelina mit zugeschwollenen Augen in einem nordkoreanischen(!) Foltergefängnis. Früher war so was entweder in Ost-Berlin, Bagdad oder Hanoi – die Zeiten ändern sich. Sie kommt frei, wird von einem russischen Überläufer beschuldigt, eine Schläferin zu sein – und ab jetzt beginnt eine 60-minütige Verfolgungsjagd mit “ich hab dich” – “ich bin weg” – “ich hab dich… doch nicht” quer durch New York und Washington, mit immer der gleichen Fragestellung: ist sie nun eine Agentin, eine Doppelagentin oder gar eine Doppeldoppeldoppeldoppeldoppelagentin? Am Ende sind fast alle tot, das Ende ist offen und ich warte auf den zweiten Teil.
Hier gibt es eine 4 von 5, der Film erfüllt die Erwartungen fast zu 100%, inklusive vieler offensichtlicher und einigen überraschenden Wendungen.

Cruisedays 2010

So, nun war ich Anfang August mal wieder in Hamburg. Nun aber zum letzten Mal für die nächsten… ermmm… länger halt, das dritte Jahr in Folge reicht nun erstmal.

Nun auch ein anderes Format, weniger chronologisch, umso mehr unlogisch. Was gibt es denn zu berichten – Zugfahrt war wie immer, dafür heute folgende Themen: Miniaturwunderland, Side Design-Hotel, meatery, Frühstück an der Alster, Hafenrundfahrt bei Nacht und Tag.

Miniaturwunderland – diesen übergroßen Männertraum kennt man ja aus diversen Fernsehdokumentationen. In echt ist er aber noch viel beeindruckender. Nicht so sehr die Züge, die auf diversen Schleifen durchs Bild fahren. Vielmehr sind die ganzen kleinen Szenen der Hammer, die mit kleinen Figuren in 1:87 dargestellt werden, ob das nun das Dixiklo ist, vor dem die Bauarbeiter wohl schon länger warten. Oder die FKK-Fraktion am Badesee. Oder die kleine Oldtimerrundfahrt auf der Passstraße in den Alpen (mein Favorit). Public viewing auf der Alm mit tierischem Publikum ist aber auch nett.
Ebenso klasse auch die monumentalen Dioramen wie das DJ Bobo (würg)-Konzert mit mehreren TAUSEND Figuren vor der Bühne oder die HSH-Nordbank-Arena mit dem Spiel HSV – St. Pauli. Cape Caneveral, Las Vegas im USA-Bereich, ein Kreuzfahrtschiff, das über echtes Wasser schwimmt, ein unterirdischer Bahnhof unter dem Gotthard und eine kleine Feengrotte… Alle paar Minuten wechselt die Beleuchtung in den Nachtmodus, da kommen die 250.000 Lichtchen erst richtig zur Geltung. Übrigens kaum eine Platte ohne Unfall mit viel blauem Licht – und das kann was…? RICHTIG!
Toll gemacht, mit viel Liebe zum Detail. Leider zu voll, der Laden, drum gibt es auch “Nacht im Wunderland”, da werden entsprechend nur 1/3 der normalen Meute rein gelassen. Wäre wirklich zu überlegen…

Side Hotel – die Suite habe ich für eine Nacht inklusive Frühstück ja beim Playboy gewonnen, eine Nacht dran gehängt für etwas über 300 Euro und schon ist es ein schönes Wochenende. Die Suite hat 60 qm und eigentlich zwei Zimmer, dazu Bad mit separater Dusche und WC. Sehr schick, aber an manchen Punkten überwiegt das Design klar die Funktion. Beispiele gefällig?
Die Couch, ein Konstrukt aus diversen Ellipsoiden, sieht schick aus – aber taugt schon kaum zum bequemen Sitzen, gemütlich drauf liegen/lümmeln war mir ganz unmöglich.
Die Riesenbadewanne – man rutscht mit dem Hintern so weit runter, dass man nicht mehr gescheit lesen kann. Und die Designwasserhähne, die dafür sorgen, dass mehr Wasser hinters Waschbecken spritzt als in den Abfluß fließt, konnte uns auch nicht überzeugen.
Die Beleuchtung – man kann im eigentlich schlau gedachten, weil abgeschlossenen Klo nicht nachts das Licht anmachen, ohne dass auch im restlichen Zimmer das Licht angeht. Danke fürs Wecken…
Aber es gibt auch Pluspunkte – wie ein bequemes Bett, eine geile Dusche, die aus allen Richtungen Wasser spritzt (Regenschwall, Handbrause und diese Düsen von der Seite). Dazu ein Zimmerservice mit wirklich gutem Frühstück für 5 € extra. Sonntag morgens nach einer kurzen Nacht am “eigenen Tisch” frühstücken, Rührei mit Nordseekrabben und so weiter, war uns diesen Obulus dann wirklich wert.

meatery – ein 3-Gang-Überraschungsdiner mit kommunizierenden Getränken war auch noch im Gewinn mit drin. Kommunizierende Getränke, ah, vermutlich dieses Blubberwasser, nach dem ich noch drei Stunden aufstoßen muss? Na, schauen wir mal. Erster Eindruck von der Location: Augenkrebs. Erbsengrünes Leder und dunkles Holz, hmm, überhaupt nicht mein Geschmack. Dazu alles noch sehr eng gestellt, den Leuten am Nebentisch kam man schon sehr nahe – und ich kaum zwischen den Tischen durch auf meinen Fensterplatz. Nun gut.
Da kommt schon die nette Bedienung und fragt uns nach unseren Wünschen. Der gesamte Service im Hotel war übrigens sehr nett und freundlich, nie aufdringlich und immer hilfsbereit. Zum Essen gab es einen kalifornischen Rotwein (2007er Merlot, Esser Vineyards) und natürlich Wasser.
Vorspeise “Variation von der Wachtel” (gebacken, geschmort, gebraten), sehr lecker, wenn auch nur für den hohlen Zahn. Danach ein Steak, ich wollte medium und bekam genau das. Ein wunderbares Stück Fleisch, ohne den kleinsten Makel, das zerging quasi auf der Zunge. Dazu zwei verschiedene Sorten Kräuterbutter, zwei Beilagen (Kartoffeln und ermmm…) und zwei Soßen. Man kann es nicht anders sagen, das war perfekt.
Der Nachtisch zum Schluß, ein Souffle mit leckerem (hausgemachtem?) Vanilleeis, stopfte noch die letzten Lücken – und auch da, wo kein Platz mehr war. Zum Ausklang servierte der Hamburger Dom noch ein Feuerwerk auf unserem Balkon…
Fazit: wer es sich leisten kann, muss da mal Essen gehen!

Während sonntags Frühstück im Zimmer angesagt war, wurde samstags der Weg zur Binnenalster gesucht. Irgendwo muss man doch Frühstücken können – und siehe da: der Alsterpavillion bietet ein Frühstücksbüffet an, allUcan für 7,50 Euro. Inklusive Getränken hat uns der Spaß gerade mal so viel gekostet wie Frühstück im Hotel für EINE Person. Schnäppchen morgens um 9! Ein großes Frühstücksbüffet mit der üblichen Auswahl von Sausages & Bacon über Croissaint & Marmelade bis zum deutschen Aufschnittbrötchen, alle Sorten Kaffee, die man kennt (und einige mehr), dazu in der Sonne auf der Altsterterasse sitzen. Das war SPITZE!

Nun zum eigentlichen Hauptact – es waren ja Cruisedays, die üblichen Verdächtigen waren wie schon vor zwei Jahren da. Die Sedov, auf der wir dieses Mal auch herum kletterten, dazu MS Deutschland, AidaXYZ (davon sogar zwei verschiedene, eine von Freitag auf Samstag, die andere am Sonntag, MS Astor, MS Columbus und MS Mein Schiff. Die Auslaufparade war diesmal blöd gelaufen, zum einen stockte sie übel, so daß die Aida irgendwann zum Überholen ansetzen musste aufgrund des Fahrplans (ein Gehupe deswegen zwischen den Schiffen wie am Arc de Triomphe-Kreisel). Leider lagen wir mit unserem Raddampfer auch die meiste Zeit im Schatten der Cruiser, so dass wir recht wenig vom Feuerwerk sehen konnten. Dazu fuhren wir diesmal sehr weit mit den Schiffen elbabwärts, so daß wir eine gute halbe Stunde stur Vollgas zum Anleger zurück brummten. Dann noch für einen Zehner mit dem Taxi zurück ins Hotel und den Frühstückszettel an die Tür…
Die Hafenrundfahrt am nächsten Tag war irgendwie netter, zwar war nur noch die Aida da und auch die nächtliche Blue-Port-Show fehlte, aber auch diesmal sind wir wieder durch irgendwelche Nebenbecken getuckert, die ich noch nicht kannte. Riesige Schrottberge zum Beispiel, wieder einige Containerriesen und eine Riesenyacht hinter dem B&V-Dock. “Nehm ich so mit, brauchen sie nicht einpacken.”

Saisonvorbereitung 2010

So, in dreieinhalb Wochen geht die Handballsaison in der Bezirksliga B wieder los. Nachdem der TV Hofheim letztes Jahr nur denkbar knapp am Aufstieg vorbei geschrammt ist, stehen nun alle Zeiger wieder auf Null. Neue Mannschaften gilt es zu betrachten – Katzenelnbogen kenne ich als Rüsselsheimer natürlich, aber wo zum Geier ist das noch mal? Dafür stehen auch in dieser Saison Nachbarschaftsduelle entlang der Schwarzbach auf dem Programm, Eddersheim ist auch noch da…

Und seit Beginn der Vorbereitung bin ich auch wieder auf dem Platz tätig. Nun ist Bezirk B klar fünf Klasse über meinem letzten Engagement, entsprechend waren die Wochen hart, klassisches Zirkeltraining hier, Testspiel über drei Halbzeiten dort. Das separate Lauftraining habe ich dann doch ausgelassen, insgesamt aber doch eine ganze Menge an Einheiten mitgemacht. Schaun wir mal, was da so raus kommt – nein, Hoffnungen auf einen Stammplatz mach ich mir keine 🙂
Aber vielleicht kommt irgendwann der Punkt, wo es wirklich nur noch Spaß macht und nicht nach Trainingsende die Knochen allesamt weh tun. Unser Trainer legt immer Wert darauf, dass uns das Training Spaß machen soll – bisher finde ich es nur hart und anstrengend. Frag mich das in einem halben Jahr bitte noch mal einer.

So, nun muss ich langsam meine Tasche packen, heute Abend ist Breckenheim unser Gegner. Mal schauen, wie das Spiel ausgeht, bei den beiden letzten Spielen beim TV Kirchzell 2 (2009 aus der Landesliga Süd abgestiegen) und gegen Makkabi Frankfurt (Meister Bezirk C Frankfurt mit 30:0 Punkten) waren wir doch eher Opfer. Aber in anderen Spielen hat die gesamte Mannschaft gute Ansätze gezeigt, ich bin für die neue Saison recht optimistisch.

PS: Statt Lauftraining gab es für mich nun schon zwei Mal Sauna in der Rhein-Main-Therme, das war auch sehr entspannend und irre gesund. Das wird vertieft!

Tote der Liebe

Loveparade is back – über eine Million Menschen wollen unter lautem Technowummern in Duisburg feiern. Massenpanik, tot getrampelte Raver, “nie wieder Loveparade”. So sind die Menschen heute wohl, oder? Alle denken nur noch in Extremen.

Mein Mitgefühl ist bei den Angehörigen der Toten und ich hoffe, dass alle Verletzten ohne bleibende Schäden davon kommen. Aber wenn ich höre, dass es nun nie wieder eine “Loveparade” geben soll? Völliger Humbug und panisches Gezappel im Schock der Ereignisse. Menschenmassen tragen immer das Risko einer Panik in sich, und dann auch von Todesopfern. Doch wenn ich diesen Gedanken so weiter spinne, hätte es (spätestens) nach Heysel und Sheffield kein Fußballspiel mehr geben dürfen. Und die Rolling Stones treten immer noch auf, trotz der Sache 1969 in Altamont

Trauert um die Toten, sucht die Fehler und lernt aus ihnen – und feiert weiter!

Bodensee, mal wieder

Über sechs Jahre ist das nun her, damals liefen noch die Jumpgate-Server in Düsseldorf und die Welt war in Ordnung. Es gab bescheuerte Piraten, merkwürdige Rächer der “wissen wir nicht so genau, aber wir ballern dich ab”-Fraktion im Unreg, friedliche Händler, schweizer Confluxx-Massakrierer und ein paar Komiker am Radio-Mikrofon. Mensch, waren das noch Zeiten! Und es war zu eben jener Zeit, als sich in Überlingen am Bodensee einige Spieler zusammen fanden, um sich ein Wochenende lang zu begucken. Legendär halt.

Und letztes Wochenende war ich wieder da. Diesmal ohne Jumpgate, WoW-lastig diesmal. Also ab auf die Autobahn, immerhin ist es noch kühl, das ist schon ein Vorteil. Die Autobahn auch relativ leer geht es zügig Richtung Süden. An Karlsruhe vorbei, ins Hochgebirge der A8, bei Stuttgart Richtung See abbiegen und schon ist man da. Gut vier Stunden in einem Satz. Und da ist auch das Hotel, vier Sterne plus, mal reinschauen.

Einschub – Hotel St. Leonhardt
Alter Falter, was für eine Bleibe. Sicher, es ist ein altes Hotel, an dem immer wieder mal angebaut wurde. Entsprechend verwinkelt und lang sind die Laufwege. Aber das war auch das einzige Häkchen, das ich finden konnte – und ich habe lange danach suchen müssen. Das Zimmer, groß und sauber. Dazu mit Klimaanlage – allein die war bei 35°C schon Gold wert. Und mit einem Blick vom großen Balkon über den gesamten Überlinger See. Ein Traum. Das Frühstück auf der großen Seeterrasse war auch prima, es gab zwar keinen Lachs, aber dafür entschädigte wiederum das Panorama mehr als ausreichend. Und es gab sogar ein recht großes Schwimmbad mit Liegewiese, so wünscht man sich das. Das Beste war aber das Personal, obwohl wir sowohl vom Alter als auch von den Klamotten sicher nicht dem gängigen Gästebild entsprachen, waren alle freundlich und einfach nett. Zu jeder Frage eine Antwort, da können sich manche Kettenhotels was abschauen! Klare Weiterempfehlung an alle, die ein schönes Hotel suchen, um mal abzuschalten.

Das Zimmer war noch nicht fertig, also runter an den See. Wozu eigentlich, man kann den doch von hier oben sehen?! Na gut, auf dem Wanderwegweiser steht was von 1,2 Kilometer, das geht schon. Klar geht es, und zwar steil bergab, ein Wechsel aus Rampen und Treppen brachte uns auf Seeniveau. Und ich konnte mich nicht beherrschen, einmal die Füße reinzustellen. Mehr ging aber nicht, die großen Kiesel waren ziemlich hart zu meinen Füßen. Und die Badesachen waren noch im Koffer… Also mal die Promenade entlang bis an den Rand des Ortskerns und mit dem Bus wieder hinauf auf den Berg. Dort kam nun doch die Badehose zum Einsatz, ab in den Pool und ein wenig rumplantschen. Anschließend auf der Liege in der Sonne faulenzen und den Blick über den See aufsaugen.

Nach der Erfrischung wurde kurz telefoniert und wieder rein ins Auto. Sauna ist nichts dagegen, aber was soll´s. An der “Schilfhütte” zu Uhldingen ist der Strand wieder ganz nahe, und diesmal ist auch die Schwimmkleidung am Mann. Ab in die Fluten, gut, bei Baywatch sah das cooler aus, aber nur ein kleines bisschen! Dafür war das Wasser erfrischend und die nicht so schwache Abendsonne verleiht der Haut so eine angenehme… Röte??? Da stimmt doch was nicht! Abends ging es dann zum Markus, lecker grillen war angesagt. Vorher warfen die Kids noch den Grill um und ballerten mit den Wasserkanonen rum – doch das war nur der Auftakt zu einer wilden Schlägerei. Denn die Killermoskitos kamen, um uns bei lebendigem Leib aufzufressen. So was habe ich nicht mehr erlebt, seit ich nicht mehr in Trebur war… Die Stiche zu zählen, habe ich mir erspart, ein wenig überstürzt sind wir dann auch aufgebrochen. PS: Autan hilft auch nichts…

Nach einer ruhigen Nacht und dem leckeren Frühstück geht es wieder runter in die Stadt, wieder zu Fuß. Jeder Gang macht schlank, die Hose rutscht schon! Aber an den dicken Waden bleibt sie doch hängen, der Marsch gestern hat so seine Spuren in meiner Muskulatur hinterlassen. Autsch!Am Landungsplatz schauen wir uns die aktuellen Angebote an, eine kleine Rundfahrt über den See soll es sein, nur eben rüber nach Mainau und retour. Doch vorher mal die Eisdiele testen – sehr lecker und faire Preise. Und das in bester Lage am Landungsplatz, ich bin beeindruckt.
Die Rundfahrt war nett, die angepriesenen Erläuterungen “direkt vom Kapitän” waren eher von der wortkargen Seebären-Sorte. Aber ein wenig rumschaukeln, eine kühle Brise, passt schon. Auf dem Rückweg kehrten wir noch in einem örtlichen Ladengeschäft ein, meinen Sonnenbrand verlangte es nach bisschen Creme. Im Hotel angekommen nahm ich mir an den Rentner ein Beispiel, die den überwiegenden Teil der Gäste stellten, und machte ein kleines Nickerchen. Ach, wie schön, dann noch ein kleiner Imbiss auf dem eigenen Balkon, die Aussicht über den See, einfach nur entspannen.

Was ist das da drüber eigentlich für ein oranges Blinklicht? Hmm, ob das mit dem auffrischenden Wind zusammenhängt? Und richtig, “Starkwindwarnung” ist das. Und auf dem See sind auch nur noch vereinzelte Boote zu sehen, die Schönwetter-Skipper sind schon längst im sicheren Hafen. Vom Balkon aus aber alles sehr entspannt anzusehen – fast wären wir da versackt. Doch auch heute Abend sollte es was zum Grillen geben, auch wenn hier eben ein ordentlicher Regenguss runterkam. “Wir machen einen Schirm über den Grill und essen unter der Pergola” – ist recht, wir sind unterwegs. Der Regen hatte auch (fast) alle Stechmücken vertrieben, so dass dieser Abend doch länger ging. Was wohl auch den Nachbarn ärgerte, der mal rüberbrüllte, als gerade besonders laut gelacht wurde. Und, oh Wunder, es wurde nicht nur über WoW geschwätzt! Gegen Mitternacht wurden meine Augenlider aber wieder schwer und ich drängte zum Aufbruch. Wie so ein gut gefüllter Magen doch die Ohren empfindlich macht – über 10 Kilometer hörte ich mein Hotelbett rufen.

Sonntag morgens war es deutlich abgekühlt, doch man konnte immer noch gut auf der Terrasse frühstücken. Nur hatte ich noch so viel Grillgut im Bauch, aber das Brötchen war lecker, der Tee auch. Und so ging es mit einer guten Grundlage diesmal per Bus in die Stadt, durch den Burggraben zum Landungsplatz und ab aufs Schiff. Zur Blumeninsel Mainau, von der meine Oma mir schon vor 25 Jahren erzählt hatte und die ich selbst zuletzt vor 15 Jahren besucht hatte (legendäre Radtour um den Bodensee in den Sommerferien, eine andere Geschichte). Doch die geschundenen Knochen forderten ihren Tribut, so wirklich erwärmen konnte ich mich für die Blütenpracht nicht. Ein Bodensee aus Blumen, Rosenbüsche und Vögel aus Blumen. Hmm, ok. Gefallen hat mir dann aber die Allee aus Mammutbäumen, schattig, flach und diese großen Bäume mag ich mehr als die kurzlebigen Farbspektakel. Auch der “Garten für alle” war schön, ein Fischteich, umwuchert von Schilf, Seerosen, ein Hauch von Natur in den kultivierten Beeten. So hat jeder seinen Geschmack, nicht wahr? Ein Würstchen, Pommes, und über ein paar letzte Stufen den Hortensienweg hinab zum Schiffsanleger. Geschafft!

Die Rückfahrt war schon fast ein bisschen frisch, so im Schatten, dafür gab es beim sonnigen Wetter viel zu sehen auf See. Nun waren wieder alle unterwegs, vom Tretboot bis zum Schnellboot, von der Segeljolle bis zum kleinen Zweimaster – und viele Schwimmer tummelten sich in den Uferbereichen. Noch ein letztes Schlendern entlang der Promenade und der Abschied war da. Aber ganz sicher nicht für immer, die Leute, das Hotel und die Gegend waren einfach zu schön, da kommen wir bestimmt noch mal wieder!

Die Rückfahrt – ereignislos. Und man kann doch die Vorgabe vom Navi einhalten – rund 3:40 Stunden bis nach Hause, HAH!