Ein Abend für den guten Zweck

Alle Jahre wieder, kurz vor Weihnachten, gibt es bei Handball hilft! bekanntlich interessante Auktionen der Verbände und der Bundesliga-Vereine. Ich hatte in den letzten Jahren schon mitgesteigert, 2012 VIP-Plätze für das DHB-Pokal-Final-Four, 2013 beim Allstar-Game der Bundesliga. Also was dieses Jahr? Ehrlich gesagt – die Topauktionen für vierhundert Euro und mehr waren mir einfach zu teuer. Klar, VIP-Tickets für das EFHF-CL-FF mit Partybändchen sind sicher cool, aber mir einfach keine 1100 Euro wert. Außerdem muss man als Hausbesitzer auch mal ein bisschen auf die Moneten schauen – Handwerker oder VIP-Bändchen, Entscheidungsfindung leicht gemacht…

Also schauen wir mal in die zweite Liga, soll ja auch was in der Nähe sein. TV Hüttenberg, Traditionsverein aus Mittelhessen, zwei VIP-Tickets für ein Spiel nach Wahl, dazu ein signiertes Trikot. Siebzig Kilometer, das ist gut zu schaffen, ohne extra ins Hotel zu müssen.

*klick drei zwei eins meins klick klick*

Die Abwicklung super, wie üblich, Kontaktaufnahme vom Verein, alles gut. Spiel gegen den voraussichtlichen Aufsteiger Friesenheim an einem Samstag Abend, Daniela hat auch Zeit an dem Tag, Trikotflock ausgesucht und dann warten… Kurz vor dem Spiel kam noch mal eine Erinnerung aus Hüttenberg, ich hatte den Termin ehrlich vergessen, ein Glück. Das Alter schreitet doch schneller fort, als man so mitbekommt. Die Halle kenne ich noch vom letzten Jahr, als ich zum Trainerlehrgang dort war. Navi läuft, 45 Minuten später ist man schon da. Die Karten gibt es in der Geschäftstelle, das Bändchen am Einlass.

Der VIP-Raum mit Bar und Büffet lag vom Vordereingang aus etwas versteckt um drei Ecken, aber dort angekommen gab es erst einmal einen O-Sekt. Ein kleines Zelt als Hallenanbau reicht für reichlich Sitzplätze, zwei davon für uns. Das Büffet überschaubar, die warmgehaltenen Gorengs waren ehrlich nicht so der Knaller. Nebendran gab es eine Schlachtplatte und Handkäs mit Musik. Erst einmal musste ich darüber schmunzeln, war ich doch in Hamburg noch gehobene Küche gewohnt als VIP.
Aber hey, die Wooorscht war lecker, der Handkäse (vom lokalen Hauptsponsor!) mit Tunke auch. Dazu lecker Brot und noch ein Radler aus der Flasche. Das Blingbling-Feeling wollte sich da nicht einstellen, aber so bin ich auch nicht wirklich gestrickt – wie würde das Calli sagen: “hör mich auf mit dem schischi, Hauptsache Fleisch aufm Teller, mir hat es gut geschmeckt!” Nach neumodischen Marketingsprechs: “die Wurstplatte war authentisch, mit klarem Bezug zur Region und zielgruppenorientiert”.
Mein Highlight war der ältere Mitbürger (Großbauer auf dem Altenteil?), der meinte “Nasi Goreng, Bami Goreng, überall nur Goreng, wasn Quatsch”.

Gestärkt und erheitert ging es in die Halle, gut gefüllt jetzt, immerhin steht Hüttenberg im Abstiegskampf und hat den Spitzenreiter zu Gast. Schwer zu sagen, ob da was drin gewesen wäre für die Gastgeber. Das Spiel lief wie folgt ab: 20 Minuten konnte Hüttenberg das Spiel ausgeglichen gestalten (8:8), dann zog Friesenheim weg (10:17 zur Pause). Dann wieder zwanzig ausgeglichene Minuten (20:29, 50.), dann ließ es Friesenheim ruhiger angehen und Hüttenberg konnte “das Ergebnis erträglicher gestalten”. Zwei Siebenmeter vergeben, dazu drei freie Würfe von Rechtsaußen in Halbzeit 1 von Hüttenberg – autsch.

In der Halbzeitpause gab es auf dem Spielfeld eine kurze Zeremonie, und seitdem habe ich ein eigenes TVH-Trikot, Rückennummer 76. Ein Bild davon gibt es hier.

Insgesamt kein Spiel auf dem gewohnten sport1/eurosport-Niveau, das ist klar. Aber dafür ein Spiel mit viel Kampf, zupacken und enormen Einsatzwillen. Dazu eine tolle Stimmung in der Halle, sowohl die Einheimischen als auch die Gäste machten richtig Radau. Obwohl ich ja keinerlei Bezug zu den Vereinen habe, hat mich das Spiel gefesselt und ich habe bis zum Schluss mit gefiebert.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: bisher waren die Handball-Hilft!-Auktionen immer tolle Erlebnisse. Jeder mit Bock auf Handball sollte schauen, was es so im Angebot hat. Auch ich werde das im Dezember wieder machen 🙂

 

One Response to “Ein Abend für den guten Zweck”

  1. […] dafür gibt es sogar noch ein Trikot mit Wunschbeflockung. Schon vor drei Jahren hatte ich das gleiche Paket mal ersteigert, daher wusste ich – das taugt! Ein paar Emails noch hin und her, von wegen Wunschtermin und […]

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