Über allen Wipfeln ist Ruh´

Nach dem offiziellen Termin namens “Akademische Feier” des TV 1860 Hofheim in der Stadthalle, während dem diverse Funktionäre und Politiker die integrativen Fähigkeiten des Turnvereins betonten und ihre Rückendeckung für den Bau der neuen Turnhalle* heraus stellten. Zwei Stunden lang. Das zog sich, man kriegt auch mächtig Durst.

Also ab in die Rappel, Champignon-Schnitzel und zwei große Süße, lecker war das! Die zwei Stunden in lockerer Runde gingen schnell rum und draußen angekommen, hatte ich den Heimweg vor Augen. 5 Minuten zu Fuß, das nenne ich mal “Standortvorteil”! Und nun fiel uns allen etwas auf, das ich schon seit Freitag in der Rüsselsheimer WKW-Gruppe lesen konnte – der Himmel wunderbar, sternenklar, die Luft frisch und sauber wie lange nicht. Und diese Ruhe! Abends um halb 11 ist in Marxheim schon kaum noch Verkehr, doch normalerweise dringt von Südosten ein Pfeifen und Dröhnen herüber. Doch nun – nichts, einfach Stille, keine Vögel, kein Roller mit offenem Auspuff und kein Jumbo…
Seit Freitag um 8 ist kein Flieger auf Rhein-Main gestartet oder gelandet und wenn der Eyjafjallajökull so weiter raucht, kann das noch eine Weile so bleiben (aktueller Stand: deutsche Flughäfen bis mindestens Sonntag 14 Uhr geschlossen). Kein Kondensstreifen in der Luft, keine heulenden Turbinen startender Jets bis tief in die Nacht – wer nicht in der Einflugschneise gewohnt hat, kann die Erleichterung der Bürger in Raunheim, Mörfelden-Walldorf, Rüsselsheim und auch in Richtung Hanau kaum nachvollziehen. Mancher hat das mit den autofreien Sonntagen in den 70er Jahren verglichen.

Für die Wirtschaft ein Graus, kein Umsatz, kein Profit. Und auch ein Horror für die Menschen, die irgendwo in der Welt fest sitzen, weil kein Flieger nach Hause geht. Doch für die Bürger in Rhein-Main, die nicht mit Aufsichtsratposten für ihre flughafenfreundliche Politik belohnt werden, ist das im Moment einfach nur ein Genuss.

Ich habe zumindest die letzten beiden Nächte gut geschlafen!

* Die Turnhalle des TV Hofheim ist ein alter Bau an der Zeilsheimer Straße, der den Ansprüchen eines 2000-Mitglieder-Vereins einfach nicht mehr gewachsen ist. Gestern stellte der Vorsitzende seine Vision vor: 3-Feld-Halle mit Gymnastikräumen, Turnsaal, Muckibude, Sitzungs- und Jugendräume. Ich bin nur Zugereister – aber das klingt für mich wie eine Kopie der Walter-Köbel-Halle. Und für den (kleineren) Neubau, der diese ersetzen soll, setzt die Stadt Rüsselsheim rund 13 Millionen Euro an…

Kampf der Titanen

Mal wieder Kino, mal wieder 3D. Kampf der Titanen, alle Kritiken haben darauf verwiesen, dass es sich um ein Remake eines B-Movies von Anfang der 80er handelt. Und ehrlich wahr, es ist der erste 3D-B-Movie, den ich gesehen habe. Für jemanden, der sich in der Jugend schon immer gerne mit den griechischen Sagen beschäftigt hat und in Latein sogar die “Aeneis” las, ist diese Umsetzung doch ziemlich grausam.

(Muss wohl ähnlich nahe am Original sein wie bei “300” – den muss ich auch mal schauen, fällt mir ein)

Geschichte: Fischer findet tote Mutter und lebendiges Baby in einem Sarg, zieht das Kind namens Perseus auf. So weit, so gut. Der arme Junge wird in einen Kampf zwischen den Göttern (Zeus und Hades) und den Menschen, die keinen Bock mehr auf dieselben haben, hineingezogen. Nun muss er mit ein paar Flitzpiepen von Kriegern aufbrechen, um das Haupt der Medusa zu besorgen – im übrigen eine der wenigen Übereinstimmungen mit der Sage. Am Ende sind alle Gefährten tot, er rettet die Stadt vor dem Monster Hades´ und versöhnt sich (und die Menschen) mit seinem Papa Zeus.
Oh je, oh je, ein Wunder, dass die Verantwortlichen nicht der Blitz erschlagen hat. Logik finde ich selbst bei Fantasy wichtig – aber die fehlt. Völlig.

Handwerklich… schwierig, die Schauspieler sind eigentlich ganz gut, aber die doch sehr hohle Handlung macht es schwer. Das 3D kam in meinem Empfinden auch nicht so wirklich gut zur Geltung. Sonstige Tricks ganz ok, die Monsterskorpione hab ich von Harryhausen vor 30 Jahren schon genauso gut gesehen. 2 von 5 Sternen, mehr ist das nicht.

Mögliche Sequels: Perseus ist der Opa von Herakles, bekannt aus italinieschen Sandaletten-Filmen wie Herkules – Rächer von Rom, Herkules, der Held von Karthago und HERCULES IN NEW YORK (mit einem sehr jungen Arnold Schwarzenegger) – da geht noch was….

Was für ein Wochenende

So viel zu tun… na, mal nicht übertreiben. Kino gab es gestern, außerdem war am Wochenende Lufthansa Final Four, das Finalturnier des DHB-Pokals. Beim gestrigen Halbfinale mit frischer Pizza und Rotwein haben die Rhein-Neckar Löwen wenig Stress verursacht, zu deutlich der Sieg. Die Hamburger legten danach im zweiten Halbfinale auch los wie die Feuerwehr, doch Nettelstedt kam noch mal ran. Doch es half nichts, das Traumfinale Löwen gegen HSV stand fest.
Abends ging es ins Kino, “Kampf der Titanen” in 3D… Oh je..

Und wenn so kurz nach Ostern einem ein Auto entgegen kommt mit einem Tannenbaum – ist das nicht ein bisschen übertrieben? Mal schauen, ob morgen früh auch schon Lebkuchen im Real in den Regalen liegen…

Und heute dann das große Handball-Finale, wir gewährten einer Verirrten Asyl, die den Makel des HSV-Fans trägt… und wir waren alle gebannt. Keine der Mannschaften konnte sich wirklich absetzen, zwar legten die Hamburger meistens vor, aber auch die Löwen waren ab und zu in Führung. Super Abwehrreihen stellten die Angreifer vor ordentliche Probleme. Die Torhüter waren insgesamt nicht so überragend.
Spielentscheidend? Ein paar Dinge haben sicherlich zum Sieg der Hamburger beigetragen. Löwen hatten drei Zeitstrafen mehr (7/4), drei versiebte Siebenmeter, davon zwei Heber von Stefansson. Und gerade die Zeitstrafe kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit hat den Löwen richtig weh getan, kurz nach Beginn der Verlängerung lag der HSV mit zwei Toren in Führung. Insgesamt haben die Hamburger glücklich gewonnen – verdient eher nicht. Dazu war es einfach zu eng, eine oder zwei andere Entscheidungen und das Spiel geht andersrum aus. (Nicht falsch verstehen, auch die Löwen hätten nur glücklich gewonnen)

So müssen die Löwen weiter auf den ersten Titel warten – während die Hamburger den ersten großen Titel seit 2007 (Europopokal der Pokalsieger) feiern und weiter vom Triple träumen. In zwei Wochen geht es dann mit dem Hinspiel in der Champions League weiter, die Löwen empfangen in der SAP-Arena die Zebras aus Kiel.

Glückwunsch noch an Nettelstedt, der dritte Platz im Pokal ist für einen Aufsteiger eine tolle Leistung. Und wenn Löwen und HSV in die Champions League kommen sollten, wären die Jungs, die sowohl dem HSV Paroli bieten konnten als auch den VfL Gummersbach geschlagen haben, nächstes Jahr sogar international dabei.

Wie man sich bettet

…so liegt man, heißt das Sprichwort. Da kann man sicherlich einiges Philosophisches rein interpretieren.

Oder sich einfach in die neuen Daunendecken kuscheln und den Kopf auf die neuen Kissen betten. Unglaublich, was so ein paar Sachen kosten, aber wenn es nun wieder 10 Jahr hält… An die Decken kann man sich schnell gewöhnt, leicht und dennoch warm. Aber diese dicken Kissen? Wie soll man darauf denn liegen? Ich bin gespannt! Bisher hatte ich nur merkwürdige Träume von ausbrechenden Supervulkanen unter Frankfurt und einem atomaren Weltende, erlebt in einer absaufenden Bohrinsel mit 3 anderen Nasen… sollte ich meine TV-Gewohnheiten überdenken?

Und was dieses Jahr noch an fremden Betten ansteht – Radisson Blu in Köln und SIDE in Hamburg. Jeweils zwei Nächte, man muss ja alle Kissen sorgfältig testen.

Green Zone

Golfkrieg, Straßenkampf in Bagdad und Matt Damon irgendwie wieder mittendrin. Worum gehts? Nach dem Einmarsch der Amerikaner nach dem dritten Golfkrieg suchen die Amerikaner sich einen Wolf nach den Massenvernichtungswaffen. Soweit kennt man die Story – und wenn sie nicht gestorben sind, dann suchen sie noch heute. Matt Damon ist Anführer eines Kommandos, dass in Schutzanzügen in Hallen voller verstaubter Kloschüsseln einrückt und mehr und mehr ins Zweifeln kommt, ob das alles mit rechten Dingen zu geht. Und dann gehen die Verwicklungen los, die CIA rekrutiert, das Pentagon schießt quer und die Special Forces foltern Iraker und jagen einen Top-General aus dem Kartenspiel. Mit (absehbarem) Showdown und erhobenem Zeigefinger – “nein, da waren KEINE Todesarsenale!”

Soweit so gut – und wie wirkt der Film? Merkwürdig – der Film beginnt im strahlenden Sonnenschein und endet in krümeligen Nachtaufnahmen. Und mit der Sonne verschwindet auch der Durchblick der Hauptfigur. Für den erfahrenen Kinogänger dagegen ist spätestens zur Filmmitte hin klar, wer da Dreck am Stecken hat… Nicht allzu komplex. Viele Szenen sind ziemlich verwackelt, vermutlich soll das an die CNN-Aufnahmen erinnern. Geschmackssache, zur Übersicht trägt es definitiv nicht bei, wenn drei bis vier Kameras eine Verfolgungsjagd durch das nächtliche Bagdad einfangen sollen.

Fazit: drei von fünf Punkten, nicht wirklich Popcorn-tauglich, aber auch nicht allzu hintergründig. 5,50 Euro fürs Kino ist ok, 10 euro für die DVD wäre rausgeschmissenes Geld.