Doppel-Jubiläum

Radio hören bildet, ich sag es immer wieder. Heute wird die Wetterkarte 50 Jahre alt – und vor 10 Jahren habe ich bei der clearstream AG angefangen. Bei mir gibt es darum heute Kuchen im Büro, wieder die beim Hessischen Rundfunk sich feiern, weiß ich nicht…

Party on, WAYNE!

Spiele über Spiele

Zum bereits dritten Mal mussten die Hofheimer Handballer die Schuhe für ihre Heimspiele in fremden Kabinen schnüren. Diesmal wegen einer Federball-Veranstaltung, war hoffentlich wenigstens die Europa-Meisterschaft… Nach Liederbach und Flörsheim stand diesmal ausgerechnet in Kriftel die einzige leere Halle zur Verfügung.

Zunächst waren die zweiten Damen dran, Gegner Dotzheim, Tabellennachbar, 4-Punkte-Spiel. Doch egal, was sie anstellten, da war heute nichts zu wollen. Vorne wurde immer wieder der Ball weg geworfen, während riesige Löcher in der Abwehr den Dotzheimerinnen freie Bahn ließen.  Das Geläster auf der Tribüne war dann auch entsprechend. “Da hat ein Rosamunde Pilcher-Film ja mehr Action” – “Stimmt, aber dafür ist das da unten gruseliger als Hannibal Lector”. Harte Worte, sicherlich, aber ganz ehrlich, das war nun mal die Realität. Nach den ersten 15 Minuten wollte ich mein kleines Büchlein schon zuklappen und schreiben “ein Handballspiel hat nicht statt gefunden”. Da muss in den nächsten Wochen noch konsequent gearbeitet werden, um Nordenstadt doch noch einzuholen (das heutige Ergebnis von deren Spiel in Steeden liegt noch nicht vor).

Insgesamt war die Halle überraschend gut gefüllt, auch von der 1. Damen waren einige Spielerinnen da, ebenso die “TV Hofheim Kinderkrippe” mit ihren gefühlten vierzig Krabbelkindern. Sie versuchten die 2. Damen auch in der zweiten Hälfte anzufeuern, doch die Unterlegenheit war am Ende zu deutlich.

Nun zu den Herren. Nach ausgeglichenem Beginn, in der die Schiersteiner richtig gute Anspiele an den Kreis zeigten. Nach ein paar Minuten bekam die Abwehr den aber besser in den Griff. Dann lief Alex im linken Rückraum heiß und traf praktisch nach Belieben, so dass die Hofheimer langsam aber stetig davon zogen. Auch Martin im Tor zeigte eine starke Leistung, so dass die Halbzeitführung Lust auf mehr machte. Zwar waren einige leichte Tore ausgelassen und der Pfosten warm geschossen, aber das war schon sehr ansprechend.
Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff verschliefen die Hofheimer aber und Schierstein kam auf ein Tor heran, doch dieses Strohfeuer währte nur kurz. In der zweiten Hälfte wurde das Spiel auch ruppiger, in den ersten zwei Minuten gab es schon zwei Zeitstrafen – komplette Mannschaften waren eher selten. Die Abwehr wurde noch kompakter, Schierstein gingen endgültig die spielerischen Mittel aus und nach 45 Minuten war das Spiel durch. Zwar versuchten die Gäste noch mit einer doppelten Manndeckung auf Asgar und Alex was zu reißen, doch wirklich gebracht hat das auch nichts. Die zweite Hälfte wurde mit sechs Toren gewonnen und die Herren stehen heute Nacht wieder auf dem Platz an der Sonne!

Fazit: während beide Damenmannschaften deutliche Dämpfer im Kampf um die Meisterschaft hinnehmen mussten, stehen die Herren zumindest über Nacht auf Platz 1. Aber für alle drei Mannschaften ist der Aufstieg noch im Bereich des Möglichen, was ich dem Bernhard Köppler schon im Rahmen des Hofheimer Umzuges vor zwei Wochen klarmachte. Ob sein Gesicht aufgrund der Schminke oder aufgrund des Nachrechnens der Prämien so blaß war, kann ich aber nicht sagen…

PS: Kommentare darf man auch schreiben. 😉

So viele bunte Farben

Cameron-Filme schaue ich grundsätzlich immer als letzter. Klingt komisch, ist es auch, aber auch den letzten großen Blockbuster hab ich erst im Februar gesehen. Titanic als Kindervorstellung an einem Sonntag Nachmittag – oh mein Gott. Aber gut, neues Jahrtausend, neues Glück, neuer Film. Immerhin soll James Cameron knapp 10 Jahre für die Geschichte gebraucht haben, dazu massiver CGI-Overkill in 3D, also Ticket lösen, Nachos und Cola kaufen und ab in den Plüschsessel.

3D-Brille auf die Nase nach den ersten einfachen Werbefilmchen – oha, nun also auch Filmtrailer in 3D, das macht schon mal gespannt auf den Hauptfilm. Bis auf ein bißchen Kleinfilm im Europapark mein  erster 3D-Film und *bämm* Nun geht es los. Hmm, die Käsesoße bei den Nachos ist ja lecker, aber im Dunkeln schwierig zu essen.

Erst mal zum Negativen – wenn Cameron für die Story wirklich 10 Jahre gebraucht hat, sollte er sich künftig auf die Regie konzentrieren. Alles irgendwie Standard, ein dicke Portion Kolonial-Bashing, böse Firma will Rohstoff, wo einheimische “Wilde” leben. Die müssen weg, also erstmal infiltrieren. Der Spion verliebt sich Eingeborene und hilft den “Wilden” beim Sieg über die Angreifer. Die Liste von “wo hab ich das schon mal gehört/gelesen/gesehen” reicht von “Pocahontas” über “Der mit dem Wolf tanzt” bis “Winnetou”. Alles durchaus vorhersehbar… (dass die Neo-Cons in den USA das als USA-Bashing und “unpatriotisch” ansehen, zeigt nur dass “der getretene Hund bellt”) Die Figur des Obermarines kenne ich noch aus diesem Film mit den kleinen Spielzeugmarines, grauer Bürstenhaarschnitt, Oberarme wie anderer Leute Hüfte und “erst schiessen, dann noch mal schiessen, dann abfackeln, dann wegfliegen, weil keiner mehr da ist zum fragen”-Taktik.

Aber – der Film ist ein optisches Feuerwerk. Auch und gerade in 3D, welche den Dschungel des Planeten plastisch werden lässt, dazu ein farbliches Spektrum, gegen das jeder Regenbogen verblasst. Gerade in der Nacht leuchtet der Wald stärker als Las Vegas – richtig schick zum Beispiel Leuchteffekte auf dem Boden als kurzlebige “Fußspuren” (Bio-Lumineszenz?). Insgesamt sind mir drei Anleihen aus dem WoW-Universum aufgefallen, einmal dieser bunte Wald (Teldrassil) und zum anderen schwebende Berge (Nagrand). Nicht zu vergessen die blaue Haut der Eingeborenen (Draenei). Alles nur geklaut… 🙂 (Oh, Nummer 4, die Flugdrachen erinnern an die Flugtiere der Horde gekreuzt mit den normalen Drachen)

Die Animation der CGI-Figuren fand ich persönlich nicht so gut wie z.B. Gollum im Herrn der  Ringe, aber schon sehr realistisch. Man nimmt sie schon nach einigen Minuten kaum noch als Fremdkörper wahr. Wobei ich persönlich eher der Heli-Pilotin in den Auschnitt geschaut habe, die Navi-Mädels sind doch sehr… ermm… flach gebaut. Sonst? Viel Standard, mit Geballer und Explosionen, aber das hält sich durchaus im Rahmen.

Fazit: unbedingt reingehen, solange der Film noch läuft. Handlung eher ausblenden und einfach am optischen Spektakel erfreuen – 3D ist die Zukunft des Kinos.

Parallelwelten

Faszinierend, man kann doch sogar beim Privatfernsehen was lernen! Was wird auf die Ausländer in Deutschland geschimpft, mangelnde Integrationsbereitschaft, angsterregende Parallelgesellschaften, fremde Sprache und Kultur statt Bier und Schnitzel. Und neulich kamen dicht hintereinander zwei Sachen im Fernsehen – erst eine Reportage über den Zoll am Flughafen, als ein altes türkisches Ehepaar vom “Urlaub in Heimat” wiederkam und die Koffer voller Leckereien aus der Heimat hatte. Sowohl die Zöllner als auch die Off-Stimme kommentierten das Ganze mit einem amüsierten Unterton nach dem Motto “guck mal, der bringt lieber das Zeug von zu Hause mit, als ob es hier nichts zu essen gibt”.

Und was gibt es am nächsten Abend? Die Auswanderer, bzw. in einem dieser aktuell explosionsartig wachsenden Formate. Hmm, ok, was haben wir da? Papa besucht seine Tochter in Ägypten und hat was mit gebracht, so gehört sich das. Und was – Fertiggerichte, Tütensuppen, Konserven. Wie jetzt?! “Na, das Essen hier schmeckt ja auch, aber man vermisst halt schon so Sachen von daheim.” Ach was, woher kenne ich das nur?
Und was kommt noch? Deutsche Bäcker, die nach London gehen, um den Tommies zu verklickern, dass es noch was anderes aus Getreide gibt als labberiges Weißbrot. An sich ein begrüßenswerter Plan. Doch nanu, was machen die denn in der Freizeit? Mit den anderen Deutschen rumhängen, nur Deutsch sprechen und deutsches Brauchtum pflegen – Kaffee und Kuchen statt Teatime mit Gingerbread. Dazu deutsches Fernsehen – sag noch mal einer was gegen türkischen Tee und TRT.

Ich glaube fast, es kommt nur auf die kritische Masse an. Der Mensch als Herdentier versucht sich immer anzupassen – ist er allein (oder zu zweit zu dritt) in der Fremde, muss er sich dort anpassen, um Anschluss an diese neue Herde zu kriegen. Ist er aber nicht alleine, hat er seine Herde ja dabei und schließt sich vor den “anderen” ab. Die Türken machen das in Deutschland ebenso wie die Deutschen im Ausland – und noch extremer sieht man es in Touristengebieten. Hier wird von den Zugereisten das Vorhandene umgebaut – Wiener Schnitzel auf Malle, kaltes Bier in Thailand. So relativiert sich die Parallelgesellschaft daheim…

“Wir sind die Pauschaltouristen. Sie werden assimiliert werden. Widerstand ist zwecklos!”

Kulinarische Gegensätze

Innerhalb von drei Tagen zweimal Essen gehen, welch ein Luxus. Und welch ein Kontrast aufgrund der gewählten Lokale!

Zunächst ging es mit der Firma zum Teamessen nach Frankfurt, irgendwo an der Taunusanlage muss dieses Steakhaus doch sein? Nun, es wusste aber niemand so genau, und so latschten wir an dem Zugang erst zwei Mal vorbei. Kein Wunder, sah der doch im Halbdunkel des Abends eher aus wie eine Treppe in eine Tiefgarage. Doch der Portier im Nachbarhaus wusste Bescheid und so standen wir im Zenzakan – “Pan Asian Supperclub”. Supper ist kein Tippfehler, sondern heißt Abendessen… und zu diesem Zwecke waren wir ja auch hier. Wir waren nur etwas zu früh, also ging es erstmal ab an die Bar, die Flaschenwand hinter dem Barkeeper war ebenso eindrucksvoll wie die diversen Karten – eine für Cocktails, normale Getränke und noch eine Extrakarte für “uisge beatha”. Leckerchen!
Nachdem alle da sind und die Bedienungen sich umgezogen haben, ging es an den Tisch. Stil des Lokals? Eine Lounge mit asiatischen Einflüssen – oder wie meine Oma sagen würde “dunkel wie im Kohlekeller”. Sehr gemütlich, aber das Lesen der Karte war ohne Taschenlampe praktisch unmöglich, wenn man nicht gerade unter einem der Deckenspots saß. Doch die Bedienungen hatten gleich Lämpchen parat und man konnte die Preise erkennen. Die Aussage “hier gibt es Essen von 10 – 30 Euro” ist vornehm formuliert. Die billigste Weinflasche für 35 Euro, Hähnchen mit lecker Soße für 25 Euro… uiuiui. Und on top Koberind, der Ferrari unter den Steaks, mit Bier handmassiert und überhaupt – 80 Öcken. Aber als das dann kam, war alles vergessen, die Frühlingsrollen wunderbar knusprig und lecker gefüllt, das Hähnchen perfekt gegart mit knackigem Gemüse (und recht wenig Reis). Spitze! Dazu ein prima Service, der unseren Tisch auch mal mit drei Kellnern bediente, damit das Essen auf einmal fertig ist. Zwecks der Gemütlichkeit wurde noch ein Absacker aus der Schottland-Theke bestellt, ich nahm mit einen 20er Glenmorangie, sehr mild und lecker.

So blieb mir nur noch der lange Heimweg, ab in die S-Bahn und hoch den Berg zu Fuß. Autschn, da liegen noch Schneestücke, harte Arbeit, da hab ich die Vorspeise wohl schon verbrannt, bevor ich nach 35 Minuten endlich oben war. Wieso allerdings mein iPod kurz vor der Haustür “Highway to hell” spielte, ist mir noch unklar – ob Dani mit dem Nudelholz hinter der Tür steht???

Und gestern ging es dann ab zum Pseudo-Inder in Marxheim. Eigentlich sollte es ein Double-Feature mit Avatar in 3D und dem Chinesen im MTZ werden, aber die Parkplätze waren wohl komplett zu, sogar der vom Autokino. Also Retoure Marsch Marsch, gibt es erst mal Rush Hour auf der Couch mit Kuchen und danach ab in die Turnhalle, da soll es leckeres Essen geben. Also einfach aus der Haustür raus, Straße runter, um zwei Ecken und schon ist man da – Pluspunkt gegenüber dem Asiaten. 🙂 Ein Tisch, eine Eckbank, klassische Dorfkneipen-Gemütlichkeit. Und ähnlich sieht die Karte aus, ein paar indische Klassiker (Tandoori-Hähnchen und Mulligatawny-Suppe), ansonsten Schnitzel, Rumpsteak und Apfelwein. Das mit schnellem Service, lustigen Karnevals-Luftschlangen an der Decke – so kann man es auch aushalten. Frisches, kühles Blondes, dazu ein Leberkäse mit Bratkartoffeln und Spiegelei. Alles lecker, die Bratkartoffeln angebratene Kartoffelwürfel, das mag ich, ist natürlich Geschmackssache, meine Schwester mochte die nicht. Mehr für mich. Auch die Schnitzel waren sehr gut, prima Fleisch, wenig Panade und krosse Pommes dazu. Da kann man öfter mal hingehen!

So, heute gibt es Salat… 🙂

Hier die Links zu den Lokalen, empfehlen kann ich beide, Zenzakan eher für den größeren Geldbeutel oder wenn es was Schickes zu feiern gibt, die Turnhalle für jeden Abend:
Zenzakan
Turnhalle Marxheim