Omafreies Wochenende und leise tretendes Fahrzeug

Das Wochenende ist vorbei, die zweite Urlaubswoche angebrochen. Oder schriebt man das seit dem 1. August “an gebrochen”? Die Rechtschreibreform ist endgültig gültig – und geht mir immer noch am Arsch vorbei!

Letzten Donnerstag ist meine Oma gestorben und die Realisierung ist immer noch nicht abgeschlossen. Am Samstag war ich mit meiner Mutter beim Bestatter, ein Papierkrieg sondersgleichen. Anträge ohne Ende, hier ne Unterschrift, welche Urne darf es sein (ich hätte ja die dunkelblaue mit dem Sternenmuster genommen)? Und als gestern nachmittag das Telefon klingelt, war der erste Gedanke wieder “oh je, die Oma will mir wieder was Krieg erzählen”…

Auch letzten Donnerstag bekam mein Autochen einen neuen Auspuff. So ungewohnt leise, nachdem sowohl der löchrige Mittel- als auch der rostige Endtopf ersetzt sind. Ich ertappe mich, im Moment dauernd zu schnell zu sein. Weil man nichts hört vom Rausch der Geschwindigkeit.

13.06.1927 – 02.08.2007

Gestern um 17:03 war es soweit, der Arzt meiner Oma stellte im Pflegeheim den Tod fest.

Vor zwei Monaten war sie noch zu Hause am Rumkrabbeln, klapprig und etwas senil. Dann kam es Schlag auf Schlag, kurz vor ihrem Geburtstag hatte ich noch zwei Propanflaschen für ihren Herd gekauft und in ihre Wohnung gewuchtet. Zwei Tage später der Anruf. Sie muss ins Krankenhaus, die Galle muss raus. Und bei der Untersuchung wurde nebenbei noch Bauchspeicheldrüsenkrebs gefunden… Tja, das war es dann, ihre Wohnung hat sie nicht mehr wieder gesehen. Erst ging es zur Gallen-OP ins Krankenhaus und dann blieb meiner Mutter und mir die Entscheidung, was mit dem Krebs zu tun sei. Logisch war die Entscheidung klar – der Krebs hat schon gestreut (das macht eine OP sinnlos) und die Oma, auch durch die Gallen-OP, in körperlich schlechtem Zustand. Letzteres macht eine Chemotherapie wenig sinnvoll, eine schwache kann nur leicht lebensverlängernd wirken, eine starke würde ihr Körper vermutlich nicht verkraften. Aber so einfach die Entscheidung nach dem Ausschlussverfahren war, es war schwer einzusehen, dass sie nun einfach so sterben würde.

Und gestern Nachmittag war es nun also so weit. Es ist komisch, ich freue mich darüber, dass sie es nun hinter sich hat. Und obwohl wir nicht so wirklich viel Kontakt in den letzten Jahren hatten, irgendwie fehlt mir was jetzt. Ich meine, es wird nie wieder Sonntag Abends das Telefon klingeln, mich vom Fernseher wegscheuchen. Keine Plätzchen mit Rum-Zuckerguss mehr zu Weihnachten, kein Curry-Reis mit Hähnchen und Salat zur Familienfeier. Die alten Geschichten aus dem Krieg oder vom Titisee werde ich nun auch nicht mehr hören. Statt dessen nun nur noch die Sachen aus dem Pflegeheim holen, die Wohnung auflösen und die Urne in die bereits gekaufte Nische packen. Schlussstrich.

Integration wirkt manchmal doch

Blöde Geschichte, schau ich doch gestern Abend in meine Wasserkiste und stelle fest “leer leer leer…” Oha, da muss ich doch noch mal ne : – Schachtel Wasser kaufen. Zum Glück hat der Edeka inzwischen Mo-Sa von 7:30 – 21:00 geöffnet, also das leere Flaschengestell in den Kofferraum und ab dafür. Gut, ich will jetzt nicht die spannende Geschichte erzählen, wie ich den Kasten in den Pfandautomaten stellte oder wie ich mir noch ein Päckchen Gummibärchen kaufte.
Aber an der Kasse wurde es lustig, vor mir standen zwei Afrikaner, Mann und Frau wohl und ich dachte mir nichts dabei, weil neben an das Asylantenheim ist. Hab also nicht weiter drauf geachtet, aber als er dann den Einkauf wieder in den Wagen räumte, fiel mir erstmal der Sixpack Weißbier auf. Und draußen auf dem Parkplatz lud er das ganze Zeug in einen VW Golf, während er zu seinen Kindern laut und deutlich “NEIN” sagte. Ich war beeindruckt, irgendwie konnte ich mir dazu noch die Dreizimmerwohnung mit Einbauküche und Schrankwand vorstellen.

Merke, es gibt auch “Deutsche” mit schwarzer Hautfarbe – es klappt nicht immer, aber es kann gehen! Aber so weit denken die “Braunen” wieder nicht, vermutlich würde die Beobachtung auch über ihren Horizont hinausgehen… Aber ich überleg mir grad, die armen Braunen würden hier ja verhungern auf der Straße – überall nur Döner, Pizza, Gyros, aber ne Wurstbude? Bleibt nur die Trinkhalle als deutscher Ausweg, zwei Export, zwei Klare, ideales Frühstück.

Gummi-Fetisch vs brave Enthaltsamkeit

Augen auf beim Autofahren, sagte schon mein alter Fahrlehrer. Es lohnt sich immer wieder, nicht so sehr wegen der anderen Verkehrsteilnehmer – die sollen gefälligst Platz machen! Nein, ich fuhr heute so und schaute unbewusst zur Bushaltestelle und dort hing ein Plakat der Anti-AIDS-Reklame.

“Poppt sicher” steht da über einem Maiskolben mit nem Kondom… wenn nun im Hintergrund noch ein “Kentucky schreit ficken” zu sehen wäre, wäre mir der Fotopreis sicher gewesen. Die “Mach´s mit”-Kampagnen haben immer coole und witzige Motive, das fiel mir erst heute wieder richtig auf. Gut gemacht, einprägsam und das alles trotz (oder wegen) des Fehlens von Verkaufsdruck.

Ich persönlich bin ja ein Vertreter der katholischen Verhütung – wo kein Sex, da braucht man auch keine Pillen, Kondome oder ähnliches. Lebe enthaltsam, lebe christlich, lebe länger.

Zynismus?

Was man bei GermanBash nicht so alles findet – prima Ideen für die Telekom zum Beispiel:

Wie ich mir die 11880 merke ? 11.September 88ter Stock – 0 Chance