Ich stehe dazu, ich bin faul – zu faul für so Sachen wie Bad oder Fenster putzen, groß abwaschen, Bügeln oder was sonst noch so anliegt. Und ich kann mir eine Haushaltshilfe leisten, weil ich selbst ordentlich und viel arbeite – aber irgendwie kommt es mir noch so vor, als ob das in Deutschland was ganz Merkwürdiges ist. Dabei sieht man das doch den ganzen US-Serien dauernd, die süßen Latino-Putzfrauen!
Wieso haben die Leute so ein Problem damit, ich hab keine Freundin/Frau, mit der ich mir den Haushalt teilen könnte – also mach ich es wie schon seit Jahrhunderten üblich: Out-Sourcing. Früher gab es auch schon Putzhilfen, nur irgendwie ist das in den letzten 100 Jahren ausgestorben, außer bei den Superreichen. Also bin ich gleichermaßen traditionsbewusst und modern. Zwei Stunden putzen, eine Woche gemütlich und sauber daheim, auch wenn die Leute komisch gucken und meinen “du musst ja echt zu viel Kohle haben”.
Ich steh dazu, zu meiner Faulheit und zu dem Geld, dass ich verdiene. Lieber lass ich es jemanden machen, der sich damit auskennt, statt mir selbst das Kreuz verrenken, wie jetzt diese Woche beim Wohnung ausmisten – zack, Bauhof angerufen, zwei Mann drei Stunden und kein Stress. Kein Auto besorgen müssen, Freunde Samstag morgens ausm Bett scheuchen, Schränke abbauen, das ganze drei Treppen runterschleppen, zum Bauhof(!) fahren und da in Container wuchten… und in drei Stunden wär ich auch nicht fertig.