Sind die U.S.A. paranoid?

Die U.S.A, das Land der Freien, Heimat der Tapferen, scheisst sich mit dem Terror wirklich in die Hosen. In bester Tradition der McCarthy-Ära, als Charlie Chaplin die Rückkehr verweigert wurde, wurde der Bollywood-Star Shahrukh Khan zwei Stunden auf dem Flughafen Newark festgehalten und verhört. Angeblich sei sein Name auf einer Warnliste aufgetaucht, erst nach Eingreifen des indischen Konsulats kam Khan frei… Beim Stichwort Warnliste denke ich da doch an die Boston-Legal-Folge, als Denny Crane nicht fliegen durfte, weil irgendein Verdächtiger mit einem ähnlichen Namen auf dieser Liste steht – denkwürdig das Bild im Gerichtssaal, als im Zuschauerraum 30 Mann aufstanden, die wegen derselben Namensähnlichkeit auch nicht fliegen dürfen…

Wie tapfer muss man sein, um einen ganzen Planeten unter Generalverdacht zu stellen? Wie groß ist noch die Freiheit, wenn jeder Mann am Flughafen festgesetzt werden kann, weil sein Name auf irgendeiner schwarzen Liste steht?

Nach dem 2. Weltkrieg haben sich die Amis deutsche Wissenschaftler unter den Nagel gerissen – ich bekomme langsam den Eindruck, dass sie sich nach Ende des Kalten Krieges beim Personal der MfS bedient haben. (die CIA hat ja wirklich die Archive in Ost-Berlin geplündert)

Horst Schlämmer

Deutschland hat einen neuen Polit-Star – Horst Schlämmer, den Assi-Reporter aus … wo kommt der her? Egal, nach einer Forsa-Umfrage hat seine Partei letzte Woche 18% bekommen – who the fuck is Westerwelle? Wenn nun noch Günther Jauch ins Boot geholt wird, dann steht der absoluten Mehrheit nichts im Wege!

Go Horst, go!

Und die Internetpräsenz ist auch deutlich besser als bei den meisten etablierten Parteien:

Klickste hier, weisse Bescheid!

Wenigstens keine Plakate mit älteren Frauen und grossen Brüsten im XXL-Format. Nicht wahr, Frau Lengsfeld?

Morgenfreaks

Und manchmal ist man früh morgens schon so fassungslos, dass es bis zum Mittag reicht. Volvo Cabrio kommt von der Auffahrt auf die Autobahn – warum kommt der nicht ausm Quark? Ich geb Gas, überhole den Schleicher und werfe einen Blick rüber – Minipli-Man mit dunkler Flieger-Sonnenbrille… Moment mal, UHRENVERGLEICH! Es ist 6:23 Uhr, meine Leuchtzeiger auf der Uhr glüht noch und ich fahre mit Licht…

Kino Review: Harry Potter und der Halbblutprinz

So, der Review zum fünften Teil ist nun knapp ein Jahr her, nun gehe ich doch mal wieder ins Kino – mal schauen, ob dieser Film besser rüber kommt. Und er kommt! Von der Vorlage her ist klar, dass nun endgültig Schluss mit lustig ist, Voldemorts Konsorten geben Gas – Glücksbärchi-Film geht anders. Die Masse des Buches ist wieder mal zu viel für einen Film, trotz der 153 Minuten, weswegen es schon Gerüchte gibt, das letzte Buch in zwei Filme zu teilen.

Insgesamt eine düstere Atmosphäre, viel graue und schwarzweiße Bilder – sogar das Quidditch-Spiel hat keine Sonne gesehen. Aber so ist das eben, wenn die Bösen die Weltherrschaft an sich reissen möchten. Die Härte zwischen den Schülern nimmt auch zu, da gibt es blutige Nasen im Zug, brutale Flüche, Vergiftungen und verwüstete Zimmer. Die innere Zerrissenheit von Draco Malfoy kommt sehr gut rüber, er ist mit der Situation deutlich überfordert. Insgesamt sind die Charaktere sehr gut dargestellt, ihre Emotionen sind klar gezeichnet.

Ein gut gemachter Sidekick ist die “Liebes”geschichte zwischen Ron und Hermine, der Herzschmerz und die Eifersucht wirken nicht so übertrieben wie bei Spiderman 3, sondern sind stets kleine Momentaufnahmen.

Bewertung: 4 von 5 Sternen

100 Tage

Das macht man ja so, nach 100 Tage mal ein Resümee ziehen… und nun sind seit Mitte April eben so viele Tage vergangen.

Wie ist das nun, so nicht mehr alleine wohnen, eine größere Wohnung und erstmals nicht mehr im Kreis Groß-Gerau? Eine Umstellung ist es wirklich, morgens klappert die Tür, wenn meine Freundin die Wohnung verlässt. Und leider kann ich mich dann nicht einfach noch mal umdrehen – und bin deswegen meistens auch eher früh im Büro. Die Aussichten sind auch andere, aus dem Küchenfenster schweift der Blick nun bis nach Frankfurt  auf die Farbwerke statt auf  den Königstädter Wald. Wenn man spazieren geht, schweift der Blick noch viel weiter, über den Flughafen und das Waldstadion bis zu den diversen Türmen in Frankfurts Stadtmitte.

Hofheim hat auch ein merkwürdiges Regensystem, wenn es bei uns mal regnet, dann sofort im Turbo-Duschmodus, also ob Petrus direkt das Wasser voll aufdreht – sicherlich gibt es dafür eine simple meteorologische Erklärung, aber dennoch ist es schräg. So schräg wie die Straßen, auf denen man vermutlich prima mit dem Schlauchboot raften kann, wenn es regnet. Zum Glück hat mich noch kein Regenguss erwischt, während ich Brötchen holen war. Der hätte mich vermutlich bis auf die Rheingau-Straße runter gespült.

Eine  der größten Umstellungen ist aber das Essen, habe ich festgestellt. Früher war mein Herd arbeitslos, auch am Wochenende genügte doch meistens ein Griff zu Telefon oder ein kurzer Cruise mit dem Opel-Mobil, um was zu Essen zu haben. Internationale Top-Küche gab es damals, aus Italien, USA oder der Türkei – nun stümpere ich selbst am Herd für uns beide was zusammen. Und wenn da auch manchmal komische Dinge rauskommen, wie der “Leberkäse Griechischer Art” oder auch Leberkäse-Gulasch – so macht es doch wirklich Spaß. Denn erstens bekomme ich nun auch mal positives Feedback und andererseits nimmt die Spülmaschine dem Abwasch den Schrecken.

Die Wohnung selbst ist nun auch so weit fertig, gemütliche Lümmelecken, der große Balkon, wo man auch schön im Schatten sitzen kann… leider ist die Markise doch arg eingesaut (heller Stoff und vermutlich noch nie gereinigt). Aber man kann das Ding ja auch reinkurbeln und dann nachmittags in der Sonne vor sich hin brutzeln. Oben ohne – damit auch die Nachbarn was davon haben! Und mir fällt eigentlich nichts ein, was an der neuen Wohnung schlechter wäre als an meiner alten. Weniger Treppen, mehr Platz, kürzerer Weg ins Büro – passt schon.

Wenn ich das nun noch mit der Rücksichtnahme hinbekomme und dass das Bad eben öfter mal belegt ist… dann wird das sicher noch echt fein. Sind alles so Kleinigkeiten, die nach über zehn Jahren Singlehaushalt eben zwicken, aber am Ende doch nicht wirklich stören.

Also gut, ein neuer Lebensabschnitt also – und bisher ist der wirklich gut so!