Kinoreview: Harry Potter und der Orden des Phoenix

Tja, was soll ich sagen? Furchtbar. Vom Film her ganz nett, aber als Buchumsetzung eine Katastrophe. Ich kann mich jetzt vielleicht besser in die “Herr-der-Ringe”-Fans versetzen, die über die Umsetzung, Streichungen und Neudichtungen in den HdR-Filmen maulen. Es fehlt ungeheuer viel – z.B. dass Ron und Hermine Vertrauensschüler werden, dass die Quidditch-Teams aufgelöst werden und aufgrund von Fehlverhalten Harrys und der Weasley-Brüder das Gryffindor-Team verboten bleibt. Manches wurde auch arg umgedichtet – die DA-TReffen wurden nicht von Cho Chang verraten, beim letzten Treffen wurden auch nur Cho(?) und Harry gefasst, nicht alle… Die gesamte Geschichte der Blacks, die Kapitel über das Haus – komprimiert in die Szene mit Sirius, der den Wandteppich erklärt. Kreacher, der lügt, als er Harry erzählt, dass Sirius in der Hand von Voldemort sei – fehlt. Selbst beim Endkampf im Ministerium fehlen so Kleinigkeiten wie der lebendig werdende Brunnen. Und Harrys Liebesleben? Da kommt nur Cho vor und der groß promotete Kuss unterm Mistelzweig. Die Trennung am Valentinstag (wegen Hermine und Chos Eifersucht) bleibt außen vor. Das gesamte Gefühlsleben der Charaktere bleibt auf der Strecke in diesem Film, während es im Buch einen großen Raum beansprucht.

Alles in allem – für Potter-Fans recht grauslig, handwerklich so lala, weil Unmengen an Sprüngen drin sind. Bleibt nur zu hoffen, dass für die Filme 3-5 Extended Editions mit einer Stunde mehr Filmmaterial in peto sind.

PS 13/07/2007: Auch in den anderen Filmen waren schon Dinge anders dargestellt oder ausgelassen worden, aber meistens nur Kleinigkeiten – diesmal werden aber große Stränge ausgelassen, und das ist echt übel.

One Response to “Kinoreview: Harry Potter und der Orden des Phoenix”

  1. […] der Review zum fünften Teil ist nun knapp ein Jahr her, nun gehe ich doch mal wieder ins Kino – mal schauen, ob dieser […]

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