Partywoche beendet!

So, das war jetzt eine lange Woche mit viel zu kurzen Nächten und zu lauter Musik. Montag Die Ärzte, im Bett war ich so gegen halb eins. Dienstag früh dann ein bisschen auf dem Zahnarzt-Sessel zwecks Beginn einer Wurzelbehandlung, Freitag Abend dann die Börsen-Weihnachtsfeier. Nach Genuss grösserer Alkohol-Mengen um Samstag früh um drei ins Bett gefallen und sonntags dann zum Boss. Wieder erst gegen eins im Bett… ich brauch URLAUB!!!

*gähn*

Herr Springstein aus New Jersey

20:30 – Mannheim – es schüttet wie aus Eimern. Vor einer halben Stunde sollte das Konzert in der SAP-Arena starten und ich latsche hier draußen im Regen rum! Was eine Sch…e!!! Dabei lief alles recht gut, das Navi zeigte eine Ankunftszeit von 18:45 an und der Regen ist auch nicht so schlimm… Bis ca. dreieinhalb Kilometer von der Arena überhaupt nichts mehr ging. Schrittgeschwindigkeit war noch übertrieben, das sollte noch über eine Stunde dauern. Und die ganze Zeit thronte die SAP-Arena mit einer pinken Krone vor dem schwarzen Hintergrund… frustrierend. Die Parkplätze an der Halle waren natürlich alle voll, also parken Richtung Maimarkt-Gelände und zurück laufen. Knapp 10 Minuten durch strömenden Regen, da blieb kein Faden trocken.

Endlich angekommen, ging es rein… die Türen der Halle sind beeindruckend schalldicht. Nur wenn ein Gast sie öffnete, war draußen auf dem Gang was zu hören. Dann aber auch gleich richtig, da geht wohl schon eine ganze Menge. Ein Platz schräg hinter der Bühne, nicht wirklich perfekt, aber was tut man nicht alles, um den Boss zu sehen? Wie erwartet rockte er die Halle, die zum Brechen gefüllt war. Es wurden die üblichen Verdächtigen gespielt. Die E-Street-Band war auch dabei und vor allem der Saxophonist und der Schlagzeuger lieferten eine starke Leistung ab. Der Mann am Sax war vermutlich auch der dunkelste Weihnachtsmann aller Zeiten, als er bei “Santa Claus is coming to town” sein HO HO HO anstimmte. Gerade bei den Sax-Soli tobte der Innenraum besonders, aber auch sonst waren die angereisten Gäste guter Stimmung – da waren auch Holländer bei, vor der Bühne war ein Banner von Italienern gespannt und draußen auf dem Parkplatz stand noch ein Bus mit kroatischem Kennzeichen. Zwei Hallenkonzerte in Deutschland (Mannheim und Köln) ist einfach zu wenig…

Künstlerisch alles vom Feinsten, man merkte den Leuten auf der Bühne an, dass sie ihre Instrumente schon länger spielen, als ich auf der Welt bin. Sound und Light-Show waren auch gut, bis auf die Monitore, die doch ab und mal dunkel blieben und uns arme Rückseiten-Zuschauer im Ungewissen ließen.

Insgesamt kam das Konzert bei mir nicht so gut an wie die Ärzte eine Woche zuvor. Wobei da sicherlich auch die miese Laune wegen der verpatzten Anfahrt eine Rolle spielte. Außerdem waren nach der Show die Hälfte der Fressstände geschlossen und der Rest völlig überlaufen. Also nicht mal noch ein Bier und ein Würstchen danach… Das Konzert war auch etwas kürzer und nach einer kurzen Zugabe war alles vorbei. Für fast 80 Euro eigentlich zu wenig… Da kauf ich mir lieber noch zwei Karten für die Ärzte Open-Air 2008 für das gleiche Geld und hab mehr davon. 🙂

Kronjuwelen

Was findet man nicht alles beim Stöbern durch amazon.de. Queen hat ja nun schon einige Boxen raus gebracht, dazu drei Best of-Scheiben. Aber das ist nun wirklich der Kracher: Queen Crown Jewels Box Set, 8 CDs. Was mag das sein? Neugierig, wie ich nun mal bin, schaute ich nach. Eine Box, die die ersten acht Studioalben von Queen enthält. Aha. Dazu noch ein Booklet mit Texten. Hmmm, wie der WoWler sagen: NEED! Hunteritem 1111elf!!!
Nachdem ich mir den ersten Sabber vom Kinn gewischt hatte, kam die Ernüchterung: amazon.de ruft 241,99 Euro für diese Box auf… 30,25 Euro pro CD… *schluck* Das muss doch auch billiger gehen! Also mal geschaut, was die anderen Filialen so zu bieten haben, mit dem amazon.de-Account kann man sich auch problemlos bei amazon.com oder amazon.co.uk einloggen, Kreditkarten- und Adressdaten sind auch da verfügbar, Bestellen ist genauso einfach bei bei der de-Seite.
Bei beiden wurde ich fündig, USA noch billiger als UK. Damals noch 120 US-$, inzwischen sogar reduziert auf 99 US-$. Beim aktuellen Dollarkurs von sagen wir mal 1,45 ein Witz. Also, zwei Dinger in den Warenkorb gelegt, billigste Versandart ausgewählt (6-8 weeks) und warten…

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Nach langer Zeit war er da, der DHL-Bote ist vermutlich über den Atlantik gerudert oder so. Dafür wollte er noch 41 Euro Zollgebühren, ok, damit muss man aus dem Ausland rechnen. Aber selbst mit Zoll kommt mich eine Box auf runde 115 Euro, nach der Preissenkung und weiter gestiegenem Dollar kommt man sogar unter 100 Euro dran… Angekommen, gut verpackt wie gewohnt. Alles bestens.

Und was haben wir da nun von? Ok, massig Geld gespart und auf dem Tisch eine große Box, bezogen mit dunkelblauem Samt und im Deckel eingeprägtem Queen-Schriftzug. Und drinnen die versprochenen Alben, was bedeutet, dass die alten Vinyl-Cover komplett nachgebildet sind, Pappschachteln, zum Teil zum Aufklappen, drin eine Papierhülle, in der die CD steckt. Ja, so war das damals, die Älteren werden sich noch erinnern. Die CD´s sind zur Zierde noch mit den Covern bedruckt, also eine runde Sache. Da ich die alten Lieder von Queen nur auszugsweise kenne, bin ich doch … nun, nicht wirklich überrascht.

Die alten Fotos auf den Covern sind allein schon ein Brüller, lange glatte Mähnen und enge Anzüge Anfang der 70er Jahre, dagegen Anfang der 80er Kurzhaar-Frisur und Lederjacke…

Die Beste Band der Welt

Die Kurzform des gestrigen Abends: 18:25 S-Bahn nach Frankfurt – 19:15 Betreten der Festhalle – 20:15 Konzertbeginn – 23:05 Konzertende – 23:31 S-Bahn Richtung Rüsselsheim – 00:10 Heimkehr.

So, wer noch mehr wissen will, kann noch weiterlesen… Die Ärzte, in der Frankfurter Festhalle, klar, dass ich dabei sein musste. Zwei Monate lang hing die Karte an meiner Pinnwand und nun war es endlich soweit. Zahnschmerzen werden mit doppelter Arzneimitteldosis bekämpft und nach zweimal nachdenken ab ins Auto. Am Bahnhof angekommen die erste Neuigkeit – es ist kalt. Und die zweite – die S-Bahn hat zehn Minuten Verspätung. Streiken die schon wieder? Nein. Ok. Also in die Bahn, die ersten Ärzte-Fans hat man hier schon gesehen, und am Frankfurter Hbf wurden es mehr. VIEL mehr, denn zur Festhalle führen nur die U4 und die Straßenbahn. Bei dem Wetter blieb man lieber unter der Erde, also war die U-Bahn voll. Wieso man an der Festhalle wiederum einmal komplett drumrum laufen muss, um von der Bahn zum Eingang zu kommen, hab ich noch nie kapiert. Einlasskontrolle, Karte vorgezeigt, auf den 2. Rang hochgeklettert, Sitzplatz in Bühnennähe erwischt und nun ging das Warten los.

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Um acht Uhr sollte es losgehen. Nix. Dafür hat der Stehblock vor der Bühne schon erste Ekstasen, wenn hinter dem Bühnenvorhang jemand über die Drums stolperte. Also Zeit, die Leute zu beobachten.  Von 12 bis 60 Jahren war alles vertreten, ist morgen eigentlich keine Schule? Und gab es Ermäßigung auf den Senioren-Ausweis? Lauter süße, knackige Hintern schoben sich in Augenhöhe an mir vorbei, wobei in dieser Saison der Trend durchaus zu etwas breiterem Rückenende geht. Außer bei der Kinderfraktion, obwohl… Das große M zeigt seine Spuren überall!

*bämm boom schepper* Huch, was ist da passiert, da singt jemand hinter dem großen Ärzte-Emblem, welches, auf eine große schwarze Leinwand gemalt, immer noch den Blick auf die Bühne verdeckt. Eine Panne in der Technik? Sollten wir das Konzert nur etwa nur mit einer Audio-Spur erleben? Nein…. das Handtuch fällt, die Bühne ist in Sicht, Triple-Spot auf die Protagonisten des Abends, die erstmal die klassishe Rollenverteilung erklärten: “Wir sind die beste Band der Welt und ihr das Publikum und wenn wir euch um was bitten, dann ist ein Imperativ”. Ach was? War das jemals anders? Und dann ging es los, ein Brett nach dem anderen wurde in die tobende Menge geschossen. Ich kopier einfach mal aus einem anderen Blog:

  1. Angeber
  2. Deine Freundin
  3. Ich ess Blumen
  4. Lasse redn
  5. Schunder-Song
  6. Die ewige Maitresse
  7. Perfekt
  8. Schrei nach Liebe
  9. Anneliese Schmidt
  10. Teenagerliebe
  11. Alleine in der Nacht
  12. Elektrobier
  13. Punkbabies
  14. Unrockbar
  15. Friedenspanzer (=Publikumswunsch)
  16. Westerland
  17. Zu spät
  18. Ich bin reich
  19. Rebell
  20. Junge
  21. Nichts in der Welt
  22. Wir sind die Besten
  23. Tu das nicht
  24. Manchmal haben Frauen
  25. ½ Lovesong
  26. 2000 Mädchen
  27. Nie wieder Krieg, nie mehr Las Vegas
  28. Breit
  29. El Cattivo
  30. Madonnas Dickdarm
  31. Heulerei
  32. Der Graf
  33. Ignorama
  34. Deine Schuld
  35. Himmelblau

Da waren einige Stücke dabei, die ich nicht kannte. Gerade von den jüngeren Alben. Dazu kam, dass man von lauter Lärm der Instrumente die Texte nicht immer verstehen konnte. Und die Jungs waren seeehr laut! Extrem heftig, wenn es den Sound direkt in die Magengrube druckt und die ganze Halle vibriert. Auch ich ging das eine oder andere mal leicht aus mir raus und sang laut mit. Ich glaube zumindest, dass es laut war – gehört habe ich nichts davon. 🙂 Überhaupt nichts. Was vielleicht auch besser so war. Die alten Klassiker konnte ich zumindest gut mitgrölen.

Zwischendurch wurde die Musik-Show immer wieder aufgelockert – diverse La Olas gingen durch die Halle, von vorne nach hinten… hinten nach vorne…die selten dummen Sprüche, die sich Bela und Farin dauernd zuwarfen und vor lauter Ansage fast vergaßen das Lied endlich anzufangen. Ein Mädel aus der fünften Reihe durfte sich ein Lied wünschen, da kam dann Friedenspanzer raus…
Auch beeindruckend – zwischendurch wechselten sich die drei an ihren Instrumenten ab, Farin am Schlagzeug oder Bass, Bela und Rod mit einer Gitarre um den Hals, und fast alles klappte fehlerfrei. Eben handgemachte Musik, den Unterschied merkt man immer, wenn die Künstler wissen, was sie tun. Obwohl… Ärzte und “Sie wissen was sie tun”?

Nach zwei Stunden wollten die Nasen doch wirklich schon verschwinden. Denkste…  das Volk rief nach seinen Helden und sie kamen und ließen sich feiern. Wie viele Zugaben davon geplant waren? Ich glaube – ALLE. Denn erst als letztes Lied kam “Zu spät”, auf das meine Nachbarin nun schon fast drei Stunden hingefiebert hatte. Auch “Teenagerliebe” und “Schrei nach Liebe” (inklusive einem tausendstimmigen dreifachen “ARSCHLOCH”) waren erst bei den Zugaben dabei und heizten der Menge kurz vor Schluss noch mal richtig ein.

Nach der dritten Zugabe und einer langen Version von “Zu spät”, bei der Bela das Publikum zu einer “SCHNAUZE FARIN!”-La ola brachte – doch nachdem Farin eingeschnappt die Klappe hielt, war Bela in der Bredouille, weil ohne  Gitarre das Lied nicht läuft… Einfach geil!
Ein langer Abend ging zu Ende, das Licht im Saal ging an, untrügliches Zeichen, den Musentempel nun gefälligst zu Verlassen. Und der Abend ging fast gut weiter – das inoffizielle T-Shirt gab es nur bis Größe XL… Dafür gab es gleich eine U-Bahn und trotz  der späten Stunde bekam ich am Hbf auch noch gleich eine S-Bahn… die dann hauptsächlich Ärzte-Fans nach Hause brachte.

Was fehlte? Zumindest noch die unanständigen Lieder, wie “Gwendolyne”, “Bitte Bitte”, “Feminin” (“Schwanz ab!”) oder “Claudia”. Mal auf das Cover der beiden Best of-Alben spicken. “Männer sind Schweine”, “Elke” (war auf einem früheren Konzert schon als Publikumswunsch gelaufen), “Quark”… allein diese Handvoll Lieder, gemischt mit der Ärzte-Show, hätte das Konzert bis nach Mitternacht verlängert. Wenn man das so Revue passieren lässt merkt man drei Dinge:

  1. Die Ärzte sind die Beste Band der Welt
  2. Die Ärzte sind schon lange im Geschäft
  3.  man selbst ist schon verdammt alt, wenn man Lieder wie “Zu spät” oder Westerland aus dem Radio PowerPlay kennt statt aus der Oldie-Show

PS: 38 Titel, höre ich grade im Radio, wurden gespielt. Und ich war dabei. 🙂 Wer die fehlenden drei Tracks oben in der Liste vervollständigen kann, sagt BESCHEID!

Die lachende Kuh

Freitag – De Danish Drawing Day… Nicht-Kollegen wissen nicht, worum es geht, der Rest stöhnt wissend auf. Im Endeffekt geht es darum, dass ca. 400 Datensätze in kurzer Zeit kontrolliert werden müssen. Und das alles erst wenn die Dänen sie an uns geschickt haben, was so gegen 15:30 ist. Also, was tun vorher? Später kommen lohnt nicht, die normale Arbeit ist auch noch da. Also, ab in die Stadt und lange Mittag machen! Prima Plan, da freitags in der Schillerstrasse (von der Hauptwache Richtung Börse und irgend so ein Turm) Wochenmarkt ist, mit leckeren Sachen aus exotischen Ländern: Süßigkeiten aus England, Oliven, Käsecreme in allen Rot- und Chilitönen aus … dem östlichen Mittelmeer und Käse aus … keine Ahnung, wo der herkam, aber man roch ihn auf weite Entfernung!

Irgendwie hatten wir den Schnitzelmassaker-Stand (Schnitzel im Kaiserbrötchen, nach 5 Minuten hatte ich das erste Mal Brötchen abgebissen) verpasst und kamen dafür an einem Burger-Imbiss vorbei. Bisschen auf Schicki-Micki gemacht, vom Ambiente also auf die umgebenden Schlipsträger-Büros abgestimmt. Chillige Hintergrundmusik, sachlich-kantige Einrichtung und ein merkwürdiges Bedienungskonzept. Also zum Mitschreiben: man geht an die Theke, bestellt und bezahlt sein Essen. Die 0,33-Cola-Flasche kriegt man auch gleich in die Hand gedrückt. Mit seinem Zettel setzt man sich dann an seinen Tisch, wo ein Kellner dann den unteren Abschnitt des Zettels abreißt und verschwindet. Dann werden drei Burger gebracht, in dem der Kerl dreimal(!) quer durch den Laden läuft, jeweils mit einem Teller…
Das Essen ist da – ich hatte einen Chefburger (zwei Scheiben Beef, Bacon, Käse, Salat) mit Fritten, die Kollegen Barbecue-Burger. Zu den Bürgern gab es jeweils eine hausgemachte Tomaten-Relish, die in etwa schmeckte wie die vom Beef Siziliana, den es im Sommer beim Mc-Schling gab. Tomate mit Kräutern eben, wobei niemand von uns erkennen konnte, was das für Kräuter sein sollten. Mein Burger war ganz ok, der Bacon nicht so knusprig, wie ich ihn mir gewünscht hätte, dafür die Pommes richtig gut. Außen knusprig und innen weich und heiß – gerade letzteres kann das große M bei mir zuhause nur selten…
Meine Begleiter merkten beim Barbecue nur nichts von dem gewohnten Geschmack, wie man ihn von jedem normalen Barbecue kennt. Diese dunkelbraune, rauchige Soße war – nicht da. Punkt aus. Die Kellnerin, die den Tisch abräumte, fragte wie üblich, ob es denn geschmeckt hätte und wollte sogar eine “ehrliche Antwort”, als wir leicht herum drucksten… Die Antwort auf den fehlenden Geschmack hat uns endgültig verwirrt – “das ist unser Konzept, es soll nicht so schmecken wie anderswo”. Ok, dass Sachen anders schmecken, wenn man das Fleisch ohne Fett brät und auch sonst Gemacksverstärker, Konservierungs- und Aromastoffe weggelassen werden, das ist klar. Aber wenn “Barbecue” dransteht, dann sollte es auch so schmecken. Dummerweise kann man diesen Geschmack nur mit a) viel Aufwand oder b) mindestens Barbecue-Salz verwirklichen. Und wie passt eigentlich Coca-Cola dazu? Ist da außer Wasser, Zucker und E-Stoffen überhaupt was drin? 😉

Fazit: unbequemes Sitzen, umständliches Bedienungskonzept,  Essen ganz ok. Beim nächsten Mal gibt`s wieder Riesenschnitzel. Schönen Tag noch.