Die lachende Kuh

Freitag – De Danish Drawing Day… Nicht-Kollegen wissen nicht, worum es geht, der Rest stöhnt wissend auf. Im Endeffekt geht es darum, dass ca. 400 Datensätze in kurzer Zeit kontrolliert werden müssen. Und das alles erst wenn die Dänen sie an uns geschickt haben, was so gegen 15:30 ist. Also, was tun vorher? Später kommen lohnt nicht, die normale Arbeit ist auch noch da. Also, ab in die Stadt und lange Mittag machen! Prima Plan, da freitags in der Schillerstrasse (von der Hauptwache Richtung Börse und irgend so ein Turm) Wochenmarkt ist, mit leckeren Sachen aus exotischen Ländern: Süßigkeiten aus England, Oliven, Käsecreme in allen Rot- und Chilitönen aus … dem östlichen Mittelmeer und Käse aus … keine Ahnung, wo der herkam, aber man roch ihn auf weite Entfernung!

Irgendwie hatten wir den Schnitzelmassaker-Stand (Schnitzel im Kaiserbrötchen, nach 5 Minuten hatte ich das erste Mal Brötchen abgebissen) verpasst und kamen dafür an einem Burger-Imbiss vorbei. Bisschen auf Schicki-Micki gemacht, vom Ambiente also auf die umgebenden Schlipsträger-Büros abgestimmt. Chillige Hintergrundmusik, sachlich-kantige Einrichtung und ein merkwürdiges Bedienungskonzept. Also zum Mitschreiben: man geht an die Theke, bestellt und bezahlt sein Essen. Die 0,33-Cola-Flasche kriegt man auch gleich in die Hand gedrückt. Mit seinem Zettel setzt man sich dann an seinen Tisch, wo ein Kellner dann den unteren Abschnitt des Zettels abreißt und verschwindet. Dann werden drei Burger gebracht, in dem der Kerl dreimal(!) quer durch den Laden läuft, jeweils mit einem Teller…
Das Essen ist da – ich hatte einen Chefburger (zwei Scheiben Beef, Bacon, Käse, Salat) mit Fritten, die Kollegen Barbecue-Burger. Zu den Bürgern gab es jeweils eine hausgemachte Tomaten-Relish, die in etwa schmeckte wie die vom Beef Siziliana, den es im Sommer beim Mc-Schling gab. Tomate mit Kräutern eben, wobei niemand von uns erkennen konnte, was das für Kräuter sein sollten. Mein Burger war ganz ok, der Bacon nicht so knusprig, wie ich ihn mir gewünscht hätte, dafür die Pommes richtig gut. Außen knusprig und innen weich und heiß – gerade letzteres kann das große M bei mir zuhause nur selten…
Meine Begleiter merkten beim Barbecue nur nichts von dem gewohnten Geschmack, wie man ihn von jedem normalen Barbecue kennt. Diese dunkelbraune, rauchige Soße war – nicht da. Punkt aus. Die Kellnerin, die den Tisch abräumte, fragte wie üblich, ob es denn geschmeckt hätte und wollte sogar eine “ehrliche Antwort”, als wir leicht herum drucksten… Die Antwort auf den fehlenden Geschmack hat uns endgültig verwirrt – “das ist unser Konzept, es soll nicht so schmecken wie anderswo”. Ok, dass Sachen anders schmecken, wenn man das Fleisch ohne Fett brät und auch sonst Gemacksverstärker, Konservierungs- und Aromastoffe weggelassen werden, das ist klar. Aber wenn “Barbecue” dransteht, dann sollte es auch so schmecken. Dummerweise kann man diesen Geschmack nur mit a) viel Aufwand oder b) mindestens Barbecue-Salz verwirklichen. Und wie passt eigentlich Coca-Cola dazu? Ist da außer Wasser, Zucker und E-Stoffen überhaupt was drin? 😉

Fazit: unbequemes Sitzen, umständliches Bedienungskonzept,  Essen ganz ok. Beim nächsten Mal gibt`s wieder Riesenschnitzel. Schönen Tag noch.

One Response to “Die lachende Kuh”

  1. Marlhog sagt:

    Barbecue Burger die nicht nach Barbecue schmecken?
    Was’n das für nen Saftladen?

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