Durch die Rocky Mountains

So, wieder sind ein paar Tage vorbei, ich sitze in unserem Blockhaus am Highway 12 East. Handynetz Mangelware, aber dafür WLAN auf dem Zimmer. Verrückt.

Wo war ich? Ach ja, Calgary, das ist nun schon wieder drei Tage her. Und so viele Bilder im Kopf. Nach einem morgendlichen Spaziergang entlang des Bow River ging es los, Richtung Rocky Mountains. Diese Spazierwege entlang des Flusses sind der Hammer, alles sauber, gut beleuchtet und schon morgens um sechs mit Joggern, Walkern und Radfahrern gut gefüllt. Eine gute halbe Stunde bin ich gewandert, einfach der Nase lang. Und laut den Plänen hätte ich die Strecke vervielfachen können. Einfach so. Aber lieber umdrehen und Richtung Hotel zurück. Zwei Blocks vom Ufer entfernt pulsiert schon der Berufsverkehr. Fast schon normal, die Masse an Stahl, die einem so um die Ohren fährt, manche brauchen wohl einfach den großen Pickup. War mir schon fast etwas zu viel.

Aber wenn man schon mal bei Technik ist, wieso nicht mal zum Flughafen zurück. Da gibt es ein kleines “Aero Space Museum”, welches die Geschichte der kanadischen Fliegerei zeigen soll. Einige beeindruckende Exponate sind schon dabei, sowohl die Avro Lancaster als auch die F86 sind schon heiße Geräte. Aber auch Geschichten wie Avro Kanada, die einen Überschalljäger entwickelten. Und dann wird das Projekt von der Regierung abgeblasen und die Firma geht einfach pleite. Hmmm, mit diesen Gedanken ab auf den TCH (Trans Canada Highway), viele Spuren von Horizont zu Horizont.

Doch schon nach wenigen Kilometern rechts ab auf den Highway 1A, nach unseren Maßstäben irgendwo zwischen Bundes- und Landstraße. Zwar kann man hier meistens nur um die 60 fahren, aber dafür hat es Panorama! Und auf der Strecke bis Banff (140 Kilometer) vielleicht drei Dörfer – Zementfabriken gab es mehr. Dazu noch EIN Cowboy, so richtig mit Pferd, Hut und Lasso.
Im Hintergrund sind im Dunst die Berge schon zu erkennen. Und mit jedem Kilometer werden sie deutlicher. Und größer. Schon der Hammer, wie man so auf eine Felswand zu fährt, die noch mal 1500 Meter nach oben ragt. Ziemlich steil auch. Dann kommt man auch wieder auf den TCH und schon kann man mit 90 km/h Richtung Banff düsen. Nachdem man die knapp 80 CAD für den Parkpass gezahlt hat – vier Tage in den Nationalparks Banff und Jasper, das kostet. Aber auch nicht schlimmer als eine deutsche Kurtaxe und dafür hat man ein paar tausend Quadratkilometer frei zur Verfügung.

Einmal links, das ist also Banff. Komplett auf Tourismus getrimmt, außer Andenkenläden, teuren Boutiquen und Unterkünften / Essen dürfte es nichts geben hier. Unser Hotel ist ganz am anderen Ende des Städtchens, so hat man flink einen ersten Eindruck gesammelt. Nach dem Einchecken noch mal eben in die Stadt laufen? Wieso nicht. Das Schild am Hotel verspricht kurze 1,4 Kilometer, da kann man sogar mal den kurzen Schlenker zu den “Bow Falls” machen. Sind nur 400 Meter von der Straße weg. Oder auch nicht, wer auch immer die Schilder gemalt hat, war weit abseits jeder Realität. Aber gut, Laufen wir eben noch länger. Die “Falls” sind eigentlich nur steilere Stromschnellen, aber gut. Im Europapark ist die Wasserrutsche steiler.

Während ich hier tippe, kommen die Wagen der neuen Gäste an unserem Blockhaus vorbei. Nichts unter 2 Tonnen oder 5 Liter Hubraum. Und während ich DAS schreibe, kommt ein Mazda 3 vorbei. Ist klar!

Also weiter runter nach Banff, die Einkaufsmeile wie gesagt bestückt mit zahllosen Geschäften. Und nicht nur Plunder, auch teurer Schmuck und Klamotten. Vermutlich könnte ich einen weiteren Koffer füllen mit Andenken – aber dank purer Willenskraft bleibt es bei “nur” 15 Ansichtskarten. Und zu Essen gibt es beim Chinesen, ein kleines Menü für einen fairen Preis. Dazu Weizenbier aus Calgary, warum das aber “Grasshopper” heißt, wissen vermutlich nicht mal die chinesischen Götter. Aber lecker war meins (Wan Tan Suppe, Frühlingsrolle und Hähnchen süß sauer), satt war ich sowieso. Der große Hunger hat sich immer noch nicht eingestellt. Ich werde ABMAGERN!!! Bei Vadderns Essen waren dagegen ein paar getrocknete Chilis dabei, die selbst ihm den Schweiß auf die Stirn trieben. Ebenso wie der Weg zurück zum Hotel, hinzu ging es nur bergab. Und alles was runter kommt, muss irgendwann auch wieder rauf! Immer noch müde, also früh ins Bett und schön ausschlafen.

Den Folgetag gingen wir lässig an, erst mal in der Stadt frühstücken. Und dann die Post finden, von wegen Briefmarken. Im Anschluss an so viel Aufregung in der Sonne sitzen, Kindern beim Spielen zuschauen und relaxen. GEIL! Noch mehr auf dem Zimmer entspannen und abends deutsch Essen gehen. Interessant, was man da so verkauft bekommt. Zu aller erst – handwerklich war alles topp. Aber eine “Berliner Kartoffelsuppe” so ganz ohne Fleischeinlage und Kartoffelstückchen? Die Panade vom Wiener Schnitzel war auch etwas merkwürdig, dafür war es Kalbfleisch und sogar mit Sardellenfilet. Da hat zumindest einer das Rezept ordentlich gelesen. Und die Roulade “Schwarzwald” war dafür richtig geil. Schwarzwälder Kirschtorte als Rolle, extrem lecker! Aber auch hier nicht 100% – weil alkoholfrei…

Am nächsten Morgen den Koffer und den Körper zum Auto gerollt und ab auf die Piste. Nach einem kurzen Intermezzo mit einer Zapfsäule und der Feststellung, dass man seine Pfandflaschen nicht überall abgeben kann, wo man sie kauft. Und jetzt sind wir in den Rockies. Zunächst noch ohne besonderen Namen, aber dann der “Icefields Parkway”. Links und rechts Dreitausender, grandiose Ausblicke. Schwer zu beschreiben, muss man mal gesehen haben, die knapp 200 Kilometer. Dann kriegt man sicherlich auch mal eine Herde Bergschafe quer über die Straße verteilt. Aber nicht nur an der Stelle war Stillstand angesagt, die Szenerien ließen alle paar Kilometer die Leute wild auf dem Standstreifen parken um noch ein paar Fotos und Videos zu schießen. Die Touristenpunkte Lake Louise und Columbia Icefields ließen wir links liegen. zu überlaufen, zu hochpreisig. Dann lieber noch ein paar Kilometer machen und irgendwo auf einen der kleinen Schotterstreifen neben der Straße halten. Viel entspannter. So kommt man dann auch nach Jasper. Und nun rechts ab und 42 Kilometer weiter, da stehen direkt am Highway einige neue Blockhütten als rustikales Ressort. Und noch mehr Berge und tolle Ausblicke.
Sowohl in Banff als auch auf der Route nach Jasper fast nur strahlend blauer Himmel. Bei dem Regenguss auf der Strecke hatten wir allerdings Mitleid mit den Radfahrern, die die Strecke ebenfalls bevölkerten. Manche nur mit dem Rad, scheinbar wurde ihr Gepäck separat transportiert. Aber manche hatten auch noch reichlich Packtaschen oder gleich einen Anhänger mit Kram dabei. Damit im Gebirge bei 12°C an einer langen Steigung in den Regen kommen – AUTSCH.

In der Blockhütte erst mal ausruhen, das langsame Fahren strengt doch deutlich an. Wir haben auch gute fünf Stunden gebraucht für die Strecke. Abends noch ein Essen mit einer verpeilten Kellnerin, welches eigentlich zu teuer war. Heute fahren wir woanders hin. Mal schauen, ob dann das Bier wieder 6 Dollar kostet (0,33er Flasche). Heute Morgen noch ein Spaziergang über den “Pocahontas Trail”, den Schlenker zum Wasserfall habe ich aber ausgelassen. Zu steil für früh am Morgen. Gemütliche halbe Stunde an Überresten einer alten Mine vorbei, das reicht auch. Bei der frischen Bergluft übersättigt sonst bestimmt das Blut mit Sauerstoff!!!
Rein ins Auto und ab zum Lake Maligne. Angeblich DAS Touristenziel mit tollen Bildern. Da fährt man mal eben 70 Kilometer für. Einfach. Wir haben uns angeschaut: Maligne Canyon, eine Schlucht, die sich der Gebirgsbach gegraben hat. Steil runter und wieder rauf, da kam ich übel ins Schnaufen. Und den Medicine Lake, ein sieben Kilometer langer natürlicher Stausee, der dessen Wasser unterirdisch versickert und später in den besagten Canyon fließt. Am eigentlich Ziel angekommen, hatte sich der Himmel deutlich verdunkelt und erste Hagelkörner kamen herunter. Also umdrehen und wieder heim. Auch schön – nach einigen Kilometern kam auch die Sonne wieder raus. Ein paar Kilometer laufen hätte ich gerne am See gemacht, ansonsten wäre mir das Angebot (Seerundfahrten und Kanu) deutlich zu teuer gewesen.

Morgen geht es nach Kamloops weiter, gute 500 Kilometer durch die Berge. Da muss noch mal getankt werden. Frühstück / Brunch lieber en route, so doll ist das Büfett hier morgens auch nicht.

PS: Und wenn das Mädchen an der Rezeption sagt, dass das WLAN in der Lodge NUR im “Games Room” funktioniert – probiert es einfach mal im Blockhaus aus. Vor allem, wenn dieses direkt neben dem Haupthaus steht… 😉

Kanahier, Kanada

So, ein Morgenspaziergang am zweiten Tag und ich tippe ein wenig. Zuhause gehen die Leute bei über dreißig Grad ein, mir war eben bei 15°C am Fluss etwas frisch.Aber drehen wir die Uhr mal eben zwei Tage zurück.

Rüsselsheim Bahnhof, Sonntag Vormittag, gemütliche 32°C, ab in die S-Bahn. Alte Blechdose ohne Klima, ist klar. Auch im Flughafen nur begrenzt kühl, erst hinter der ersten Kontrolle wird es besser. Noch zwei Stunden bis zum Boarding, noch ein paar Nudeln beim Mosch Mosch und ein kleines Bierchen. Apothekerpreise. In den Flieger, hier ist es wirklich kühl, wer erwartet schon, dass man die Decke im Hochsommer wirklich braucht, die ausliegt???
Geil, es ist die renovierte Kabine von Air Transat, jeder Sitz mit eigenem Entertainment-System. Knopf ins Ohr, Musik, zwei Filme geschaut (“Hugo” und “Mamma Mia”). Das Essen war auch lecker, vor allem wollten die uns glaub ich abfüllen. Hier ein Sekt zur Begrüßung, zum Essen Wein, danach ein Port und noch mehr Wein immer mal zwischendurch. Nur durch Willenskraft konnte der Vollsuff vermieden werden. Nach sechs Stunden wurde es dann aber auch öde, also runter die Mühle. Koffer und Zoll alles stressfrei, Auto holen und wundern. Ford Edge, breit, hoch, lang, Riesenkofferraum. Aber den Sitz kann ich nicht so weit runter fahren, dass ich wirklich Kopffreiheit habe. Und irgendwie auch unhandlicher als ein Meriva, zum Glück sind die Straßen schön breit. Hotel dank Navi gut gefunden, in die Tiefgarage rein gekommen. Kram aufs zimmer, zwei große Betten mit Unmengen an Kissen vorgefunden. Dazu gratis WLAN, gefällt mir. Nur warum sowohl im Auto als auch im Hotel die Klimaanlage auf 16,5 Grad voreingestellt war?
Zum Abschluss des Tages noch ein Bier und einen Burger, dann schlägt endgültig die Müdigkeit zu, immerhin um 4:45 deutscher Zeit. Licht aus, schlecht schlafen, morgens um sieben Licht wieder an. Autschn!

Montag morgens Koffer umräumen, mal schauen, wo meine Frau so das eine oder andere versteckt hat. Bis ich mal die Steckdosen-Adapter gefunden hatte! Frühstück “Continental” im Preis mit drin, zwei Croissants und ein bisschen Obst und Aufschnitt. Na ja, aber irgendwie bin ich schon satt. Heute wollen wir in den Zoo, der ist zu Fuß knapp zwei Kilometer entfernt. Oder wie der an der Rezeption meinte:

“The Zoo is quite close, but too long for walking”

Meine Antwort, dass wir ja Urlaub hätten und dass ein wenig Laufen in Ordnung sei, hat ihn doch überrascht… Am Bow River entlang sind sehr schöne Fuß- und Radwege angelegt, mit Bänken, auf denen man prima entspannen kann. Aber wenig Schatten und schon um 10 Uhr knallt auch hier die Sonne. Klar, auf 1000 Metern Höhe! Kappe auf und viel trinken. WASSER! Der Zoo ist nicht so der Burner, zwar einiges an Auswahl und sehr weitläufig, aber die Gehege sind fast alle mit hohen Drahtzäunen abgegrenzt. Blöd beim Fotografieren. Aber man kann sich ja auch die Einheimischen anschauen. Zum einen bin ich hier zwar immer noch dick, aber nicht so außergewöhnlich. Und viele Familien haben hier scheinbar mehr Kinder, auch mal vier oder fünf.

Auf dem Rückweg eine Lesepause am Fluss, extrem chillig, aber auch ganz schön warm. Also ab ins Hotel, ein kleines Schläfchen schadet nicht. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass das Hotel eine Renovierung vertragen könnte. Die Möbel stehen sicher schon ein paar Jährchen hier, in der Wanne ist der Chrom an der Armatur schon auf das Kupfer runter geputzt. ABER Hauptsache sauber. Und das Bett bequem, nicht zu weich die Matratze.
Abendgestaltung? Klar, man setze sich ins Auto und fahre zum Einkaufen. Mal eben zwei Kilometer durch die City und schon ist man am Safeway. Meinem kanadischen Cousin sei Dank, der kennt sich aus und konnte mir den Tipp geben. Facebook-Chat! Wenig Literflaschen, dafür kann man die 25-Liter-Flaschen für die Wasserspender hier NACHFÜLLEN lassen. Also 12 Liter stilles Wasser, je drei Liter Coca-Cola und 7up und wieder zurück zum Hotel. Ein Wahnsinnstrip!
Abends noch ein kleiner Burger (15 Zentimeter hoch) mit Salat, dazu wirklich eiskaltes Bud. Und die Moral von der Geschichte? Schwierig. Also zum einen muss auf dem Flug mein Magen geschrumpft sein. Der Burger war lecker, aber eigentlich war ich schon nahc der Hälfte satt. Und das zweite Bud ging auch nicht mehr rein. Auch mein Vater schwächelte ähnlich. Komisch. Mal schauen ob sich das gibt, sonst nehme ich Urlaub noch ab. 🙂

Weblinks:

Air Transat
Delta Bow Valley
Calgary Zoo
Bookers BBQ (ich hatte den Bookers Burger)

Countdown

Der Countdown auf meiner Homepage tickert gemütlich herunter. 11 Tage und wenige Stunden noch, dann sollte der Flieger abheben. Und nun sind auch die Unterlagen da. Ein kleines Päckchen für knapp 5,000 Euro, passt vermutlich in meines alten Herren Bauchtasche! Hotelvoucher – check. Flugtickets – check. Fähre und Mietwagen – alles da.

Bäääh, Check-in am besten drei Stunden vor Abflug, ich freu mich. Lang ausschlafen wird eng, immerhin wollen wir Hofheim – Bauschheim – Rüsselsheim – Flughafen bis dahin durch haben. Na, mal schauen, wie ich das mache. Ankuftszeit in Calgary soll sein 00:20 deutscher Zeit am Montag, da will man auch nicht schon 15 Stunden unterwegs sein. Sonst leg ich mich direkt im Terminal schlafen. Was Tom Hanks kann, kann ich auch!

Ansonsten läuft alles, zur Einstimmung läuft weiter Country im Autoradio, ich gewöhn mich dran. Allemal besser als diese 49-Pfennig-Mucke, und sexy Frauen gibt es da auch… Ok, mit der Shakira kann keine mithalten, aber sonst! Und überhaupt. YEEEHAAAA!!!

Fernweh

Es ist doch immer das gleiche. Da sehe ich einen Roadmovie und schon packt mich wieder die Sehnsucht nach der großen Weite. So viele Filme kann ich schauen, aber nur bei den großen Roadmovies packt es mich. Einfach ins Auto und Richtung Sonnenuntergang. Oder dem Nordstern nach, irgendwas in der Richtung.

Hab ich in meiner Jugend irgendwas ausgelassen? Doch mal als Backpacker Richtung Nordamerika und einmal die Route 66 entlang? Mit einem alten rostigen Firebird die 660 Meilen von Atlanta nach Texarkana und zurück düsen – in “less then 28 hours”? Oder doch den Pazifik entlang, von Alaska über Vancouver und Seattle bis L.A. und Frisco? Und am Ende da bleiben? Wobei mir Kanada noch mehr zusagt. Irgendwie. Irgendwo. Irgendwann. An einem See eine Lodge haben, mit Bootssteg und Blockhaus. Barbecue, Angeln und einfach entspannen. Sind das schon die Gedanken einer Mid-Life-Crisis? Werde ich alt? Sucks!

Einfach mal treiben lassen für ein halbes Jahr, nicht groß drüber nachdenken, was in vier Wochen ist. “Was sehen von der Welt”, wie schon die Altvorderen sagten. Es zieht mich nicht in die ganz fremden Welten Südamerikas, Fernost oder Schwarzafrikas. Wäre mir schon mal viel zu schwül da. Aber Kanada? Gut, zwei Meter Schnee im Winter sind als Rucksackreisender auch nix, aber mit einem billigen Pick-up kommt man doch irgendwie durch. Und wenn nicht, muss man am richtigen Platz sein und als Erfahrung mitnehmen. Wann kriegt man schon mal in Hessen solche Massen zu sehen. Über Wochen. Oder ein Riesenrodeo.

Tausend tolle Sachen
Die gibt es überall zu sehen.
Manchmal muss man fragen,
Um sie zu versteh´n.

In diesem Sinne – wo geht es nächstes Jahr hin???

Video on Demand

Nun habe ich seit vier Monaten Lovefilm. Zeit für ein erstes Fazit.

Die Technik: die erste Einrichtung ist etwas fummelig, über eine Internetseite muss ein Code vom Fernseher (Sony Bravia) eingegeben werden, dann ein Sony-Account mit dem Lovefilm-Account verknüft werden. Klick mal hier, dann weiter geleitet nach da. Aber nach einer halben Stunde war alles in trockenen Tüchern. Nun verbindet sich mein Fernseher über den Sony-WLAN-Adapter mit meinem Router und zieht die Liste von Lovefilm. Alles relativ schnell, wobei ich bei Reaktionzeiten eher an ISDN denken muss als DSL 5000. Aber wurscht, es ist stabil. Auch die Übertragung ist größtenteils stabil, nur bei einer Serie (Doctor Who, Staffel 1), hatte ich mal leichte Probleme mit Stottern. Ließ sich aber beheben, indem man nach Start des Videos erstmal Pause gedrückt hat. Dann läuft der Cache voll und man hat mehr Puffer. Ist seitdem auch nicht mehr aufgetreten, insofern gehe ich dem auch nicht mehr nach.

Die Auswahl: geht so, aktuell sind knapp 900 Spielfilme und 1100 Serienfolgen verfügbar. Ab und an wechselt das Angebot, insbesondere bei den Serien fällt das natürlich auf. Im Spielfilmbereich eine weite Bandbreite von Supertrash bis zu aktuellen Blockbustern, bei den Serien ein paar Dokus, sonst viel US-Kram (Lost Staffel 1-6 für drei Wochen Urlaub zuhause im deutschen Sommer) und einiges von der BBC.

Und was habe ich mir bisher reingefahren? Spielfilme ein paar, vor allem natürlich Blockbuster wie Thor oder Captain America, aber auch bisschen was mit Anspruch (Source Code, Unknown Identity). Mein erster Film war allerdings “The drunken master” 🙂

Bei den Serien gab es drei Staffeln “Castle”, die mir viel Freude bereitet haben. Dabei lief Staffel drei letztes Frühjahr im Fernsehen. Allerdings sind die z.B. im Moment nicht verfügbar, noch mal Ansehen bedeutet warten (oder doch kaufen). Auch sehr geil:

  • “Doctor Who” (BBC-Serie über einen Zeitreisenden mit dem typischen englischen Humor, Staffel 1 von 2005 durch, Staffel 2 bald) und
  • “Torchwood” (auch BBC, Spin-Off von “Doctor Who”, Men in Black in Cardiff/Wales, streckenweise sehr düster und brutal, Staffel 1 durch, noch 2 online)

Der Preis: wie üblich einen Monat gratis Lockvogelangebot, danach 11,99 Euro für Video on Demand solange bis der WLAN-Stick qualmt. Und theoretisch könnte ich mir noch zwei DVDs im Monat auf dem Postweg ausleihen, damit hatte Lovefilm ja mal angefangen vor Jahren. Bisher hat es sich in der Tat gelohnt, allein für die drei Staffeln Castle nimmt Amazon 53,97 €. Ausserdem ist es extrem bequem, da es bei mir komplett über die vorhandene TV-Hardware läuft. Und last but not least: KEINE WERBEPAUSEN!!!