Hofheim I vs. Eddersheim

Und noch ein Gedicht… da kommt man spät nach Hause, der Schnitzelteller aus dem Nassauischen Hof setzt sich langsam, schwimmt noch in einem Liter lecker Pils – und wie bin ich da eigentlich rein geraten? Handball steht auf dem Programm, im Bezirk Wiesbaden liegt vieles ja eng zusammen, von Eddersheim bis Kastel alles Heimspiele. Also Unterstützung für die Damen I, die spielen gegen Eddersheim, aber in Hattersheim, klingt komisch, aber…

Jetzt laufen im HR3 gerade die 80er Dance Classics, das erschwert die Konzentration, wenn die alten Füße zu “Axel F.” zucken. Du du dudududu du du

Ein zäher Beginn des Spieles, der erinnert sich mir noch, das erste Tor nach gut drei Minuten – während der gegnerische Trainer nach 0:17 Minuten seine Mannschaft zum ersten Mal von der Bank aus motiviert hat. Was einem so auffällt, wenn man auf einer simplen Holzbank am Spielfeldrand sitzt, weil es in der Halle sonst nur eine Stehempore gibt. Die Hofheimer Damen konnten sich frühzeitig ein wenig absetzen und konnten ihren Vorsprung bis zur Pause auf acht Tore ausbauen. Insgesamt eine sehr gute Leistung in der ersten Hälfte. Bis hierhin hatte es sich noch nicht negativ bemerkbar gemacht, dass Hofheim nur drei Auswechselspielerinnen aufbieten konnte.

Die zweite Hälfte ging zwar mit zwei Toren verloren, aber durch einen guten Zwischenspurt konnten die Eddersheimerinnen wieder auf Distanz gebracht werden. Diese waren zwischenzeitlich bis auf ein oder zwei Tore ran gekommen, doch dann funktionierte plötzlich die Abwehr im Zusammenspiel mit den beiden Torfrauen Vesma und Nina richtig gut und die Hofheimer erste Welle überrollte den Gegner. Die schwindenden Kräfte zeigten sich eher im Stellungsangriff vorne, als sich doch einige Pass- und Fangfehler einschlichen.
Da Christina verletzt die Halle verlassen musste, saßen nun nur noch zwei Spielerinnen auf der Bank und auch Sibylle kam zu 15 Minuten auf dem Feld. Da nun aber auch Eddersheim im Angriff und Abwehr langsam mehr Fehler machte, da der Druck der drohenden Niederlage auf ihnen lastete, konnte Hofheim I die zwei Punkte am Ende sicher nach Hause mitnehmen.

Was gab es sonst noch nach Nettigkeiten? Eintritt war frei, dafür gab es auch kein Catering. Eddersheim hat VIER 7-Meter verworfen, und davon allein drei (nach meiner Zählung) am Tor vorbei – Armutszeugnis. Die Eddersheimer Torfrau war lange zu stark für unseren Rückraum, im Gegensatz zu den meisten anderen Torfrauen konnte die auch die Winkel abdecken…

Und danach ging es noch zum Mannschaftsessen mit Anhängsel. Und ich durfte lecker Schnitzel essen! Doch im Gegensatz zu manch anderem Spiel war diesmal ebendieses auch gut, nicht nur die Verpflegung! Weiter so, Damen – dieses Wochenende verbringt ihr auf Tabellenplatz 2! Und wollen doch mal schauen, ob die Herren es euch morgen Nachmittag an gleicher Stätte gleichtun. Ich werde zumindest dort sein. In Hattersheim, gegen Eddersheim…

Gute Besserung nochmals an Christina – bis du heiratest, ist alles wieder gut!

2012

Emmerich und “das Ende der Welt, wie wir sie kennen” – das ist spätestens seit Independence Day ein Garant für volle Kinokassen. Und immerhin hat der Film in den ersten zehn Tagen schon das 2,25-fache seiner Kosten eingespielt… Da wird kein Studio meckern.

Zusammen mit den Budgets steigt bei Emmerich auch der Grad der Weltzerstörung, die Aliens sprengten damals nur einige Gebäude, später holte sich die Eiszeit die Nordhalbkugel (“The day after tomorrow”) und nun steht die gesamte Welt am Abgrund. Kurzer Hintergrund: erhöhte Sonneneruptionen erzeugen mutierte Neutrinos, die den Erdkern aufheizen, der die Erdkruste anschmilzt, die instabil wird und ins Rutschen kommt, Vulkane, Erdbeben, Tsunamis, Aschewolken, glühende Steine, die vom Himmel regnen, Erdspalten groß genug für Wolkenkratzer, Tod, Zerstörung und Apokalypse… Emmerich eben!
Der Cast ist eher durchschnittlich, man muss ja noch Kohle für die CGI-Effekte über haben, also eher mal die zweite Garde verpflichten. Spontan erkannte ich nur zwei Schauspieler, Oliver Platt und Danny Glover als guter und böser Politiker. John Cusack ist wohl auch bekannt, aber von seiner Film0grahie hab ich nicht wirklich was gesehen… Immerhin recht aktuell: eine Frau als “german Kanzler”, was sicherlich viele Amis überrascht haben dürfte, und ein schwarzer US-Präsident.

Nun denn zu den Rollen – ein wahres Potpourie an Stereotypen. Mal eine kurze Liste:

  • der egoistische, machtgierige Berufspolitiker (Oliver Platt)
  • der trottelige Looser, von Erfolg und Frau samt Kindern verlassen, der am Ende die Menschheit rettet (Spoiler? Naja, nicht wirklich)
  • der schmierige russische Oligarch, zugleich verschwenderisch und geizig, samt blondem Busenwunder
  • dessen verzogenen Gören, die arrogant auf das Fußvolk schauen
  • der heldenhafte US-Präsident, der mit seinem Volk leidet und untergeht
  • idealistischer und leicht naiver junger Wissenschaftler, der die Menschheit retten will
  • ein durchgeknallter Radiomacher mit wilder Waldschrat-Frisur und Verschwörungstheorien von Roswell bis Marylin Monroe (Zitat Oliver Platt: “ein Scheißgefühl, den ganzen Ende-der-Welt-Spinnern sagen zu müssen: IHR HATTET RECHT”)

Diese Personen agieren in einem relativ vorhersehbaren Plot mit reichlich Vater-Sohn-Konflikten, mysteriösen Regierungsmachenschaften und einigen wundersamen “Zufällen”. Dazu noch eine Masse an Ungereimtheiten, was zeitliche Abläufe angeht (100,000 Menschen stürmen die Rettungsschiffe in ca. drei Minuten, durch das vollgestopfte Schiffe hechten die Protagonisten in ähnlich schneller Zeit) und technischen Unmöglichkeiten (altes Wohnmobil fährt im Zickzack über den Feldweg schneller als die Aschewolke, Tsunami ist auf dem Meer 100 Meter hoher Brecher, Flugzeug navigiert bei einem springende Magnetpol).
Dazu wirft Emmerich noch ein wenig Beziehungs- und Familiendrama, zweimal umgerührt und heraus kommt ein klassischer Blockbuster: viel Bild fürs Geld, dazu auch ein bißchen moralischer Zeigefinger (die Reichen und Mächtigen retten sich, der arme indische Geo-Wissenschaftler, der alles entdeckt hatte, ertrinkt jämmerlich). Richtig in Fahrt ist der Film eigentlich in der Mitte, wenn wirklich alles den Bach runtergeht und Zerstörung und Chaos tobt. Der Anfang plätschert ein wenig, am Ende etwas  mehr in Richtung Thriller statt Action.
Insgesamt ein netter Film, gut im Kino, im TV nur in HD und GROSS anschauen…

Meine Highlight-Szene (Metaphern sind einige im Film):  Washington DC wird von einem Tsunami getroffen, vorne in der Welle schwimmt bzw. kentert die USS John F. Kennedy und knallt aufs Weiße Haus. “JFK back in da House”

Samstag in der Halle

Mein Deutschlehrer hat damals (vorm Krieg) gesagt “ein Drama, das hat einen Anfang, eine Mitte und einen Schluss.” Nun, dann war das Spiel gegen Bad Camberg wohl ein eben solches. Es ging immerhin gegen einen direkten Tabellennachbarn, ein Vierpunktespiel, um das nächste Klischee zu bemühen. Und die Hofheimer Damen starteten gut ins Spiel, die erste Hälfte ging mit vier Toren klar an die Heimmannschaft. Zwar ließen sie auch diesmal den Gegner von hinten schießen, aber die sehr gute Offensive hat gut gegen gehalten. Daran konnte auch eine Fraudeckung gegen Gabi ab der ersten Minute nichts ändern – im Gegenteil, die Camberger 5:0-Deckung ließ sich ein ums andere mal leicht auseinander nehmen.

Zwischengedanke: Mit den 16 Toren hätte man auf der aktuellen Seite im SIS fünf von zwölf Spielen gewonnen – nach 60 Minuten…

Doch die Gäste kamen besser aus der Pause, während die Hofheimerinnnen den Faden in der Kabine verloren hatten. Festlaufen in der Abwehr, Pässe ins Aus und Lücken in Abwehr. Tor um Tor kamen die Gäste nun heran, ein harter Fight entspann sich, selbst im Mittelfeld wurde um jeden Ball gerungen. Nach dem Ladystrip letzte Woche nun auch noch Frauen-Catchen, soll noch mal einer sagen, man bekäme nichts geboten beim TV Hofheim! Und nun die nächste Phrase: “über den Kampf fanden die Hofheimerinnen zurück ins Spiel”.
Auch dank einer starken Vesna, die sicherlich auf über ein Dutzend Paraden und gefangene(!) Würfe kam und immer wieder schnell die zweite Welle einleitete – leichte Tore, der Schlüssel zum Sieg. Zwar wackelte es noch mal kurz vor Schluss, als nach zwei vergebenen Siebenmetern Bad Camberg plötzlich auf ein Tor dran war. Doch nun rollte der TV-Express, in den letzten Minuten spielte nur noch Hofheim und hielt mit drei Toren Vorsprung den Sieg fest und die Punkte in der Brühlwiesenhalle.

Mein Fazit: ein schweres Spiel mit einer Schwächephase in Halbzeit, doch am Ende ein verdienter Sieg, der den Hofheimerinnen hilft, sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen.

Das Schlusswort überlasse ich aber dem Olaf, der auf seine unnachahmliche Art das Spiel analysiert hat: “Abba die Wurscht war gut!” (Und das war sie, genau wie das Brötchen)

Fortschritte im Gewichtsverlust

Man ist verwundert, wie so ein wenig mehr “Vernunft” sich auf der Waage bemerkbar machen kann. Weniger Gummizeugs und Schokolade und bisschen Spazierengehen und schon sind in 4 Wochen ein paar Kilo weg. Wobei die Bronchitis inklusive Appetitlosigkeit ihr übriges dazu getan hat, gut zwei Kilo gehen sicher auf das Konto dieser knapp zwei Wochen. Dagegen glaube ich nicht, dass das Udo-Jürgens-Konzert etwas mit dem Gewichtsverlust zu tun hatte…
Was gibt es sonst Neues? Im Lotto gewonnen? Nö, könnte daran liegen, dass ich schon drei Monate nicht gespielt habe. Die Winterreifen müssen noch drauf, der TüV läuft auch ab und zum Friseur müsste ich mal wieder… nur Streß! Und dann am Wochenende vielleicht mal Joggen gehen, schau mer mal. “Ist es ein Erdbeben? NEIN! Ist es ein Bombenangriff? NEIN… Torsten walkt wieder…”

Sport und Busen

Ich weiß jetzt schon, dieser Artikel wird mich wilden Chauvinismus-Schmähungen aussetzen. Und eigentlich wollte ich was ganz anderes schreiben, aber wie sagt man – “der Artikel wurde von der aktuellen Entwicklung überholt”.

Verschobene Spiele sind immer ein Graus, vor allem, wenn sie unter der Woche nachgeholt werden. Wer will denn unter der Woche abends um 20 Uhr in die Halle tigern und sich ein Handballspiel anschauen? Dani sollte Zeitnehmer machen, im Fernsehen kam auch nix, also bin ich halt mal mit… Das Rahmenprogramm war putzig, die Hofheimer Jugend durfte noch ein wenig aufs Tor werfen, das sah zum Teil gefährlicher aus als die diversen Damen im nachfolgenden Spiel. *AUA, nicht wieder mit dem Schirm schlagen* Da macht man was mit… Und während man so gebannt aufs Feld schaut, füllt sich in meinem Rücken langsam die Halle. Und wer da nicht so alles kommt, die Damen 2-Mannschaft, die Herrenmannschaft, verletzte Spielerinnen, Spielerinnen im Mutterschutz – und noch zwei Hunde! STIMMUNG!

Und schon geht’s los, TuS Nordenstadt war wohl ohne Torfrau angetreten, was da an Mückenfängern in der Kiste stand, unglaublich. Noch unglaublicher, dass die Hofheimer Damen hieraus keinen Vorteil ziehen konnten, sondern den Gegner erstmal hat laufen lassen. Schnell war Nordenstadt mit 3-4 Toren weg, nur mit Mühe konnte Hofheim in der ersten halben Stunde dran bleiben. Immer wieder spazierten die rosa Flummis durch unsere Abwehr und kamen zu leichten Toren – alternativ schossen sie die arme Vesna von hinten tot. Im Angriff dagegen wurde allzu oft überhastet abgeschlossen, schwache Würfe aus dem Stand fordern einfach auch keinen Aushilfskeeper. Abspielfehler und Festrennen in der Abwehr kamen dazu, folgerichtig gingen wir mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Kabine (13:16).

Zur Halbzeit gönnte ich mir erst mal eine Hopfenkaltschale, vielleicht würde das Spiel dadurch besser verträglich. Und in der Tat, das wurde es. Ob mir das nur wegen der Promille so vorkam, ich weiß es nicht, aber in der Abwehr wurde besser hingelangt, zumindest die Tänzchen der Gegnerinnen zum Sechsmeter hörten auf – für die freien Schüsse von hinten war bis zum Abpfiff noch keine zuständig. (Rausgehen auf 9-Meter und Körper dagegen, ich weiß, furchtbar old-school, aber funktioniert immer wieder)
Und vorne begann man nun auch von 9-10 Meter an zu schießen, hart und präzise in die Ecken. Dazu noch Kampf und Einsatz in der ersten und zweiten Welle, die leichten Tore ließen die Zuschauer hoffen. Letztere hatten sich nun mit original Pappklatschern aus der 2. Bundesliga bewaffnet und unterstützten die Spielerinnen nun lautstark bei jedem Angriff und bei jeder geglückten Aktion. Getragen von dieser Welle der Begeisterung kämpften sich die Damen Tor um Tor heran und erzielten kurz vor Schluss erst den Ausgleich und dann sogar noch den Führungstreffer zum 27:26. Die Brühlwiesenhalle bebte! Als Lara dann den letzten Verzweiflungswurf der Nordenstädterinnen fünf Sekunden vor Schluss abwehrte, jubelte die ganze Halle und feierte mit stehenden Ovationen die siegreichen Hofheimer Damen.

Ach, noch was zur Schiedsrichterleistung – die war richtig gut! Sicher gab es einige Sachen, die man von der Tribüne anders gesehen hat, aber für einen Einzelschiedsrichter eine sehr solide Leistung. Der Mann hat halt hinten keine Augen und kann auch nicht durch die Leute hindurch sehen…

Ach so, was dieser ganze Artikel nun mit Brüsten zu tun hat? Na ja, viele Macho-Fans meckern über den Frauen-Fußball, dass man den abhaken könne – bis auf den Trikottausch. Und was soll ich sagen – den habt ihr gestern verpasst! 🙂 Wechsel von Warmtrikot zum Spieltrikot kennt man sonst nur im Profibereich, die Gästinnen taten eben dieses in der BOL Wiesbaden. Da denkt man sich nix böses kurz vor Anpfiff und plötzlich reißen sich ein Dutzend junger Frauen die Shirts vom Körper. In der Halle, live und in Farbe…
Und solche Momente gibt es schon für 25 Euro Dauerkartenbeitrag! Leute, ich kann euch nur raten – kauft euch eine Karte und verbringt eure Freizeit am Wochenende beim Damenhandball… ob man anregen sollte, dass die immer so auflaufen? Würde vermutlich besser aussehen als die blassrosa Trikots und so ne Nummer kann man ja auch im Rahmen eines Bodypainting-Events auftragen – das bringt noch mal Zuschauer, vor allem, wenn man per Tombola einen Zuschauer mitmachen lässt! Ideen über Ideen, und wer mich nun vollflamen möchte, schaut sich einfach mal die Bekleidungsregeln beim Beach-Volleyball an. Da werden Damen disqualifiziert, weil der Tanga zu breit ist… Oder andere Mannschaften, die Kalender von sich verkaufen, Millionen kann man damit einnehmen. $$$