Olympia Handball

Die deutsche Nationalmannschaft steht im Halbfinale gegen Frankreich. Insgesamt ordentlich bis sehr gut gespielt, ein Durchhänger gegen Brasilien, sonst souverän. Gestern Katar mit 12 Toren weg gehauen – wobei die in Halbzeit 2 auch völlig eingebrochen sind…

Und was liest man so in den sozialen Netzwerken? Gemecker. Nicht über die Mannschaft, die ist spätestens seit Januar sowieso über alle Zweifel erhaben. Nein, über das Fernsehen wird geschimpft. Dabei haben ARD und ZDF schon frühzeitig kommuniziert, dass Übertragungen nicht garantiert sind, wenn irgendwo anders Entscheidungen anstehen. Man könne es ja im Livestream verfolgen.
Und recht haben sie! Leute, das ist Olympia, ein Potpourri an Sportarten, keine EM oder WM. Und dass dann im Hauptprogramm eben auch mal anderes als Handball oder Fußball läuft, ist doch eine schöne Sache. Immerhin finden Sportarten wie Ringen oder Tischtennis im Fernsehen sonst praktisch überhaupt nicht mehr statt.

Also – ich find´s gut!

Das zweite große Reizthema ist immer noch die Mannschaft von Katar. “Söldner”, “keine Kataris dabei” blabla. Und dann bejubelt man die deutschen Tischtennisdamen… Nix gegen die Mädels, aber wenn zwei Frauen mit 19 bzw. 22 Jahren zum Tischtennisspielen nach Deutschland kommen und im Alter von 27 bzw. 29 Jahren die Staatsangehörigkeit von “VR China” zu “Deutschland” wechseln, dann ist das doch auch nichts anderes.
Selbst die deutschen Handballer haben sich in der Vergangenheit entsprechend “verstärkt” – Bogdan Wenta und Andrej Klimovets fallen einem da ein. Katar hat es eben auf die Spitze getrieben und hat im Olympiakader sieben eingebürgerte Spieler von insgesamt 14. Das entspricht 50%. Bei den deutschen Tischtennis-Damen sind es 66%…”Wettbewerbsverzerrung”? “Zusammengekaufte Spitzenmannschaft”? Lasst mal die Kirche im Dorf. Mist, fünf Euro ins Phrasenschwein. Um für eine andere Nationalmannschaft spielberechtigt zu sein, muss man drei Jahre international aussetzen. Wer macht das? Nur Leute, die aufgrund des Alters und/oder mangelnder Qualifikation im Heimatland sowieso nicht (mehr) zum Zug kommen. Und die müssen dann praktisch non-stop in Training als Nationalmannschaft. So konnten sie – mit zärtlicher Schiedsrichterunterstützung – bei der Heim-WM punkten. Aber für viel mehr als Mittelmaß kann das auch nicht reichen. Also lassen wir die Araber das Ölgeld ausgeben… die Titel werden immer noch unter den Topspielern verteilt.

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