Fußball, komische Sache

Nachdem vorgestern bereits die Franzosen ausgeschieden sind, hat es heute den zweiten Finalisten von 2006 getroffen – Italien. Nach dürftigen Ergebnissen (jeweils 1:1) gegen Paraguay und Neuseeland, beides ausgewiesene Fußballweltmächte, gespickt mit Stars, kam nun das endgültige Desaster: 3:2 gegen die Slowakei, der Weltmeister verlässt das Turnier nach der Vorrunde. Vielleicht können sich Franzosen und Italiener ja einen Flieger nach Weitfortistan teilen, nach den Auftritten brauchen die Mannschaften die nächsten Wochen nicht daheim aufzutauchen.

Ende von Ären (oder Äras, klingt beides blöd?): Otto Rehagel geht nach 9 Jahren als griechischer Nationaltrainer, gegen Argentinien nochmal ein richtig hartes Spiel gemacht, aber mit den Kickern vom Pellopones war mehr wohl nicht drin. Und all die, die auf den Mauerfußball schimpfen – erst mal besser machen!
Danish dynamite ist eben auch gegen die Japaner untergegangen, die afrikanischen Mannschaften sind auch ziemlich sang- und klanglos aus “ihrer” WM ausgeschieden. Sieger der Kontinentalwertung ist Südamerika, wenn Chile morgen keinen Mist baut, sind alle Teams von da unten weiter. Und dabei könnte mit Spanien noch ein weiterer großer Favorit rausfliegen, Siege für Chile und Ottmar Hitzfeld vorausgesetzt.

Überhaupt… neuesten unwissenschaftlichen Forschungen zufolge ist es mindestens ebenso unwahrscheinlich, dass Homo sapiens die dominierende Spezies der Erde wird, wie die Chance, dass Griechenland zusammen mit Otto Torhagel einen internationalen Titel im Fußball gewinnt. Und es ist auch ebenso sinnfrei. Die Parallelen sind immens:

  • der Protagonist weiß mit dem Sieg und der Spitzenstellung nichts anzufangen und stagniert in seiner Entwicklung
  • die Gegner haben im Nachhinein keine Ahnung, wieso es überhaupt so weit kommen konnte
  • für Außenstehende wirkt beides vollkommen unansehnlich und dem Untergang geweiht

Was wohl der “Hitchhiker´s Guide” dazu sagen würde? Habe ich neulich erst wieder gesehen, den Film, Weltklasse, genauso bekloppt wie das Buch. Von wegen unverfilmbar…

Und heute die vermutlich wichtigste Nachricht im deutschen Fußball: Jörg Berger ist tot. Der Feuerwehrmann der Bundesliga, der Retter zahlloser Abstiegskandidaten hat sein letztes Spiel verloren. Wie oft ist er mit seiner Mannschaft dem Schreckgespenst Abstieg in letzter Minute entgangen, unvergessen das 5:1 der Eintracht gegen Kaiserslautern 1999. Doch der Krebs pfeift ab, wenn er das will, Einspruch ausgeschlossen. Sein letzter Triumph – Europameister mit der deutschen Autorennationalmannschaft 2010. Machs gut, Jörg. Im Himmel gibt es sicher auch eine Trainerbank 🙂

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