100 Tage
Das macht man ja so, nach 100 Tage mal ein Resümee ziehen… und nun sind seit Mitte April eben so viele Tage vergangen.
Wie ist das nun, so nicht mehr alleine wohnen, eine größere Wohnung und erstmals nicht mehr im Kreis Groß-Gerau? Eine Umstellung ist es wirklich, morgens klappert die Tür, wenn meine Freundin die Wohnung verlässt. Und leider kann ich mich dann nicht einfach noch mal umdrehen – und bin deswegen meistens auch eher früh im Büro. Die Aussichten sind auch andere, aus dem Küchenfenster schweift der Blick nun bis nach Frankfurt auf die Farbwerke statt auf den Königstädter Wald. Wenn man spazieren geht, schweift der Blick noch viel weiter, über den Flughafen und das Waldstadion bis zu den diversen Türmen in Frankfurts Stadtmitte.
Hofheim hat auch ein merkwürdiges Regensystem, wenn es bei uns mal regnet, dann sofort im Turbo-Duschmodus, also ob Petrus direkt das Wasser voll aufdreht – sicherlich gibt es dafür eine simple meteorologische Erklärung, aber dennoch ist es schräg. So schräg wie die Straßen, auf denen man vermutlich prima mit dem Schlauchboot raften kann, wenn es regnet. Zum Glück hat mich noch kein Regenguss erwischt, während ich Brötchen holen war. Der hätte mich vermutlich bis auf die Rheingau-Straße runter gespült.
Eine der größten Umstellungen ist aber das Essen, habe ich festgestellt. Früher war mein Herd arbeitslos, auch am Wochenende genügte doch meistens ein Griff zu Telefon oder ein kurzer Cruise mit dem Opel-Mobil, um was zu Essen zu haben. Internationale Top-Küche gab es damals, aus Italien, USA oder der Türkei – nun stümpere ich selbst am Herd für uns beide was zusammen. Und wenn da auch manchmal komische Dinge rauskommen, wie der “Leberkäse Griechischer Art” oder auch Leberkäse-Gulasch – so macht es doch wirklich Spaß. Denn erstens bekomme ich nun auch mal positives Feedback und andererseits nimmt die Spülmaschine dem Abwasch den Schrecken.
Die Wohnung selbst ist nun auch so weit fertig, gemütliche Lümmelecken, der große Balkon, wo man auch schön im Schatten sitzen kann… leider ist die Markise doch arg eingesaut (heller Stoff und vermutlich noch nie gereinigt). Aber man kann das Ding ja auch reinkurbeln und dann nachmittags in der Sonne vor sich hin brutzeln. Oben ohne – damit auch die Nachbarn was davon haben! Und mir fällt eigentlich nichts ein, was an der neuen Wohnung schlechter wäre als an meiner alten. Weniger Treppen, mehr Platz, kürzerer Weg ins Büro – passt schon.
Wenn ich das nun noch mit der Rücksichtnahme hinbekomme und dass das Bad eben öfter mal belegt ist… dann wird das sicher noch echt fein. Sind alles so Kleinigkeiten, die nach über zehn Jahren Singlehaushalt eben zwicken, aber am Ende doch nicht wirklich stören.
Also gut, ein neuer Lebensabschnitt also – und bisher ist der wirklich gut so!
go Torsten!
klingt doch ganz positiv bisher. demnächst muss ich mir mal Zeit nehmen und mir das live anschaun