Musik, mal so, mal so

Bisschen Musik hören war ich im Mai. Ziemlich unterschiedliche Konzerte, wenn man sie direkt vergleicht.

Das erste Konzert: Melanie Dekker, Mampf
Das Mampf ist eine superkleine Klitsche in einer Seitengasse der Berger Straße. Mit gut dreißig Gästen war der Laden  schon überfüllt. Melanie Dekker kommt aus Vancouver, hat holländische Wurzeln und singt Country-Folk.
Als ich mit meinem Kumpel ankam, waren noch Sitzplätze frei. Eigentlich waren nur zwei andere Gäste da zu dem Zeitpunkt und wir waren schon sehr verwundert. Dafür war Melanie mit ihrer Begleitband noch am Proben. Aufgrund der kleinen Bühne setzte sie sich einfach auf das alte Klavier neben der Bühne, vermutlich hatte sie so den besten Überblick an diesem Abend.
Ab acht fing sie dann auch an zu spielen, schönen Pop, mit ein bisschen Schlagzeug und Keyboard unterlegt. Und es ging, mit einer kleiner Pause, bis halb elf. Gute handgemachte Musik, schöne Stimme, und im proppevollen Jazzschuppen wurde es kuschelig warm.

Für fünf Euro “Kulturabgabe” ein absolut faires Konzert. Auch das Drumherum passte. Bier, Schnaps, Fleischwurst mit Bratkartoffeln, so kann man einen Abend in Frankfurt wirklich gut verbringen.

Die zweite Runde nur ein paar Tage später, doch unter gänzlich anderen Vorzeichen. Traditional Jazz statt Folk-Pop, Alte Oper statt Kneipe, Platzkarten statt “sucht euch was aus”, Laugenbrezel statt Fleischwurst. Und auch das Publikum war eher nach Oper angezogen als nach “Abhängen mit Mukke”. Mit meinen 40 Jahren habe ich den Altersschnitt vermutlich deutlich gesenkt.
Großes Orchester auf der Bühne, in der erste Hälfte komplett ohne Gesang. Das hat was von E-Musik, für meine Ohren. Auf jeden Fall eine gute Performance, die die alten Leute da auf der Bühne so abliefern, ein bisschen was zum Mitwippen. Aber zu weit weg von meiner normalen Musikgewohnheit, um mich vom Stuhl zu kloppen. Dabei hat die Barrelhouse Jazz Band einen ausgezeichneten Ruf in der Szene.
Nach der Pause kam dann Souther Spirit, Südstaaten Blues, mit viel mehr Dampf und einer kratzigen lauten Röhre des Bandleaders Christian Willisohn. Deutlich mehr nach meinem Geschmack. Gegen Ende gipfelte es in einer Jam-Session beider Bands, da war dann richtig Stimmung in der spießigen Bude.

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