Saisonendspurt 2010

Letzte Woche hat der Hafti mich schon angesprochen, ob ich denn über das Spiel gegen Eddersheim gebloggt hätte. Nein, eigentlich nicht, denn das Spiel war elend. Eddersheim rüstete mit drei Spieler aus der ersten Mannschaft auf, während sich auf Hofheimer Seite der Asgar beim Warmlaufen schon einen Muskelfaserriss zuzog. Beides hat das Spiel massiv beeinflusst, die drei Spieler haben bei Eddersheim knapp 2/3 der Tore gemacht, während unsere Jungs mehr als gehemmt spielten. Spielfluss kam selten auf, im Abschluss haperte es, während die Stars aus Eddersheim ein ums andere Mal eins gegen eins bis zum Kreis durchkamen und einnetzten.
Die TSG gewann verdient und dürfte nun auch mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben – doch sich mit Landesliga-Spielern zu “dopen” und damit vermutlich entscheidend in die Meisterschaft einzugreifen, das hinterlässt ein “Geschmäckle”, wie man im Badischen sagt. Und wenn dann noch ein Gastspieler entspannt mit der Tribüne darüber plaudert, was die Konkurrenz an Fressalien und Bier versprochen hat, wenn Eddersheim Hofheim ein Bein stellt, macht es fast keinen Spaß mehr. Vom Bierkonsum während des Spiels mal abgesehen – aber das lernt man vielleicht in der Landesliga…

Und gestern gegen Sossenheim? Tabellenletzter mit 0 Pluspunkten. Eigentlich eine bessere A-Jugend, unerfahrenes Kanonenfutter, fest eingeplante zwei Punkte. Und was machen die Hofheimer? Nehmen das Spiel auf die leichte Schulter und haben zur Halbzeit gerade mal ein 13:13… Die zweite Hälfte war dann besser, das Spiel wurde mit fünf Toren gewonnen.

Und dann das “Endspiel” – beim bereits feststehenden Meister in Eschhofen geht es nun um die Wurst. Die Punkte, die man in Schupbach und gegen Eddersheim hat liegen lassen, fehlen nun in der Abrechnung, im letzten Spiel müssen nun zwei Punkte her, um den Aufstieg aus eigener Kraft zu sichern. Es hatten sich für das Spiel auch viele Schlachtenbummler angemeldet, der TV Hofheim wäre bestimmt froh, wenn in der nächsten Saison so viele zu den Heimspielen kämen. Christiane verkauft euch gerne auch Dauerkarten! 🙂 Natürlich haben wir auch Lärmmittel mitgebracht, Klatscher von den Löwen und neulich gab es da auch Tröten…

So war ziemlich früh schon Stimmung in der ausverkauften Halle, denn auch Sindlingen/Zeilsheim, die Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg, waren komplett angerückt. Und es entwickelte sich ein spannendes Spiel, in dem keine der beiden Mannschaften ein echtes Übergewicht entwickelte. Ich glaub, Hofheim lag einmal mit zwei Toren vorne, die MSG mit drei Toren, aber immer wieder kam es zum Ausgleich. Am ehesten zum Ungleichgewicht trugen die Schiedsrichter bei, die einige Male kräftig daneben lagen oder gerade beim Meckern mit zweierlei Maß maßen. Der eine Spieler beschwert sich über einen Siebenmeter, den er nicht bekommt – zwei Minuten. Der andere auf der Gegenseite, weil er nun schon zum zweiten Mal im Kreis stand beim Wurf – das wird großzügig überhört..
Zu viel Zeit in Unterzahl und eine rote Karte gegen Olaf schwächten die Hofheimer entscheidend, unter denen gestern drei Spieler ein wenig heraus ragten: Christian, der den Torhüter mehrfach von Linksaußen mit guten Würfen überwinden konnte. Alex, der immer wieder die Abwehr knackte und die Bälle in den Winkel hämmerte und hinten der Martin, der auch in den Schwächephasen unserer Angriffsreihen das Tor hinten vernagelte. Aber auch alle anderen Spieler haben eine gute Leistung gezeigt, gerade die Abwehr stand kompakt. Vorne wurden einige freie Bälle vergeben, aber auch das insgesamt weniger als sonst…
Alles in allem ein Spiel, das Spaß gemacht hat beim Zuschauen, mit einem unglücklichen Ausgang für den TV, der nun am 01.05. nach Schierstein schaut, wo Sindlingen/Zeilsheim ein Unentschieden schon reicht, um sich den zweiten Platz zu sichern.

PS: Gerade die beiden letzten Spiele erinnerten mich so fatal an die Rhein-Neckar Löwen, die spielten in der Bundesliga gegen Minden auch eine (die zweite) Halbzeit unentschieden mit einer lausigen Leistung – und gewannen mit fünf Toren. Im Anschluss daran kam dann das Spitzenspiel gegen den THW Kiel im CL-Viertelfinale, das mit viel Einsatz und Kampf am Ende mit einem Tor verloren wurde…
Und wenn auch handballerisch natürlich eine große Lücke zwischen dem Bezirk B und der Champions League klafft, so war doch die Spannung und die Emotion für die Zuschauer auf dem identischen Niveau, ob die nun aus Steeden/Eschofen kamen, Sindlingen, Zeilsheim oder Hofheim.

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