Ostsee – Sonne Sand und mehr
Nach drei Nächten in Hamburg war die Ferienwohnung gelinde gesagt ein Schock. Dünne Matratze, eine enge Wendeltreppe nach oben (Maisonette) und ein Esstisch mit drei Stühlen – in einer Wohnung für vier Personen… Ein Carport, in den der Meriva eingefädelt werden musste. Und als Knaller ein innen liegendes Bad, bei dem die einzige Beleuchtung aus zwei funzeligen Halogenspots am Spiegelschrank bestand… “Wie können die in dem Halbdunkel eigentlich das Bad putzen?” – “Denk lieber nicht darüber nach!”
Aber gut, vom Balkon aus schaut man in den Kurpark, zum Bäcker sind es nur rund fünf Minuten, zehn zum Strand. Man wird es überleben. Hoffentlich.
Nach Regen in Hamburg verwöhnt uns Timmendorfer Strand sieben Tage mit Sonnenschein, den wir auch reichlich ausnutzen. Zwei halbe Tage im Strandkorb. Meine Haut freut sich und reagiert partiell sogar mit Bräune. Ich glaube, wenn ich das zwei Wochen mache, wäre ich überall “braun”. Aber so viel Zeit haben wir nicht. Auch, weil wir zu Fuß die Gegend erkunden. Mal rüber nach Scharbeutz laufen. Oder nach Travemünde. Da kommen Kilometer auf die Pulsuhr.
Und den Puls treibt auch der Kerl auf der Scharbeutzer Seebrücke nach oben. Mittags um 14 Uhr rollt er sein Fahrrad vorne ans Ende der Brücke und fängt an, sich bis auf die Badehose zu entkleiden. Nun ein wenig entspannte Gymnastik in der Sonne und dann lässig tänzelnd Richtung Treppe zum Wasser – ungläubige Blicke überall. Ungefähr eine Viertelstunde später das ganze Spiel rückwärts… mit geschlossenen Augen in der Sonne tanzend, Wassertropfen auf der gebräunten Haut, fast wie ein neuer Spot für Cool Water. Aber nur fast.
Minigolf, Kindle lesen am Strand, Eis essen an der Promenade, so vergingen die Tage. Und ein Abend in Bad Segeberg darf natürlich auch nicht fehlen, nicht so sehr meinetwegen. Diesmal gab es “Winnetou I – Blutsbrüder”. Sehr verwirrend: vor zwei Jahren war da noch ein anderer Winnetou? Und wieso ist der Old Shatterhand von damals nun der Bösewicht? Und wieso ist nun der Landarzt mit südafrikanischen Wurzeln das sächsische Greenhorn im Wilden Westen?!
Hübsch gemacht, aber zwischendurch etwas sehr platt auf moderne Action und Comedy gestrickt. Aber zusammen mit der Naturbühne Kalkberg und dem Sonnenuntergang ein Erlebnis.
Irgendwie ging die Woche zu schnell vorbei, fast hätte ich mich noch an die Wohnung gewöhnt! Aber doch muss man nach Hause, die Arbeit wartet – Tank vollmachen, Blinker links und heim. Läuft…