Standesamt
Kurz vor der Abreise in die Flitterwochen will ich noch kurz die eigentliche Trauung reflektieren.
Wir hatten die großen Gesten ja in den Polterabend und in die kirchliche Trauung gepackt – viele Leute, große Feier, schicke Klamotten. So sollte das Standesamt wirklich nur ein kleiner Termin sein. Rein, unterschreiben, Essen gehen und wieder heim. Doch am Tag X fühlte sich das alles doch nicht so lässig an. Immer wieder der Blick zur Uhr, um 10 sind wir glaub ich zu Danis Eltern gefahren, im Gepäck die ganzen Klamotten. Ich wollte an dem Tag zum ersten Mal meinen Hochzeitsanzug tragen, Dani hatte sich extra was gekauft.
Während Dani die Haare gemacht bekam, schaute ich mir mit meinem Bald-Schwiegervater an, was die Briten so trieben. Denn schließlich fand am selben Tag auch die Traumhochzeit zwischen Prinz William und seiner Kate statt. Schon beeindruckend, was man mit entsprechendem Background und Budget da hinzimmern kann. Aber kann alles auch nicht schöner sein als in Hofheim!
Nach einigem Kampf mit der Krawatte ging es den Berg hinab zum Standesamt. Nach und nach kamen auch die Gäste und Trauzeugen zusammen und hinein in die gute Stube. Begrüßung, formelle Befragung, zack, verheiratet. Unterschreiben, Hände schütteln und schon ist alles vorbei. Das ging ja leicht. In der Zeit ist Kate kaum den Weg vom Wagen bis zum Altar geschritten. Und vor dem Standesamt warteten noch ein paar Freunde (Olaf, Nadja, Andre, Tanja und Rotkäppchen). Ein wenig Anstoßen, Freuen und als Fotomotiv da stehen, dann ging es zum Essen in den Goldenen Apfel. “Die Hochzeit der kurzen Wege”.
Nach dem Sektempfang im Restaurant dann noch eine Überraschung – meine Kollegen standen in der Tür. Überrascht vom schnellen Ablauf hatten sie es zwar nicht mehr rechtzeitig zum Standesamt geschafft, aber ich habe mich richtig gefreut! Ein schönes Geschenk passend zu unseren Flitterwochen auf der AIDA, dann mussten sie leider schon wieder weg zur Arbeit. Und wir konnten uns dem Essen widmen, ein Tagesordnungspunkt nach meinem Geschmack. Suppe hatte ich, glaube ich. Und irgendein Hauptgericht, irgendwie alles im Nebel. Erschütternd, für meine Verhältnisse zumindest. Mittags um drei wurde ich aber etwas unruhig, denn ich hatte noch was vor…
Nachdem wir Danis Brautstrauß ihrer Oma vorbei gebracht hatten, enthüllte ich ihr die Überraschung – eine Übernachtung mit Frühstück im Kempinsky Gravenbruch. Einfach noch mal raus aus dem Trubel, bisschen entspannen und gemütlich Frühstücken. Und genau das taten wir dann auch. Entspannt auf dem Bett liegen, den Royals beim Heiraten zuschauen und dabei Prosecco schlürfen – unbezahlbar! Nach der Hochzeitsnacht dann ein sehr leckeres Frühstück in einem Pavillon mit Rundumblick ins Grüne, frisch gemachtes Rührei, Bacon, Brötchen, alles wirklich vom Feinsten. So konnte unser erster Tag als Ehepaar gut anfangen… der erste von hoffentlich noch vielen!