Konzert: Fleetwood Mac
Nachdem ich vor Jahren nicht zu Fleetwood Mac gegangen bin, weil mir die 70 Euro für die Festhalle zu teuer waren, fuhr ich dieses Wochenende extra nach Berlin, um für 92 Euro in Reihe 4 zu sitzen… Klingt unlogisch, ist es auch!
Aber egal, Reihe 4 ist schon eine prima Sache. Also ab in die Halle, schick, diese o2-World, so mit einem LED-Vorhang an der Vorderseite, über die schicke Leuchtschriften laufen. Die kann man aber nicht sehen, wenn man drin sitzt, nur circa 8 Meter vom Bühnenrand weg. Ja, so nah kann das sein – nicht immer gut, aber dazu später.
Pünktlichkeit ist eine Zier, doch auch heute kein Glück, statt um acht kamen die älteren Leute erst gegen halb neun aus den Katakomben auf die Bühne. Immerhin alle um die 60, auch wenn man es nicht so deutlich gesehen hat – ich wäre froh, wenn ich in dem Alter noch so fit bin (bin ich ja jetzt schon nicht). Und es ging los, wie man es erwartet hat: laut und hell. Lindsay Buckingham schrammelte die Saiten seiner Gitarren, dass es nur so qualmte, Mick Fleetwood drosch auf sein Schlagzeug ein, als gäbe es kein Morgen und Stevie Nicks sang zwischen Rockröhre und Baladen ziemlich alles. Dazu John McVie gewohnt souverän und unauffällig am Bass. Die Klassiker rauf und runter, von Rumors bis Tango in The Night alle Alben vertreten, und bei allem legten zumindest Lindsay und Mick richtig Power rein. Ausschweifende Gitarrensoli, dazu ein Hämmern vom Schlagzeug, das wollte ich sehen.
Der Gesang… hmmm, ein schwieriges Feld, schließlich hatte mit Christine McVie 2003 eine der beiden Sängerinnen die Gruppe verlassen. Und das hat man schon gemerkt, Lindsay hat mehr Gesangsparts und ich finde, der Gesang ist … lausig. Einfach keine schöne Singstimme in meinen Ohren. Außerdem war Stevie bei einem Drittel des Konzertes nicht auf der Bühne, während Lindsay durchrockte. Insgesamt aber soweit ok, bei den Duetten Stevie / Linsay hat es dann wieder gepasst.
Einziger echter Wermutstropfen – kurz vor Konzertbeginn wurde den ersten vier Reihen erlaubt, sich vor die erste Sitzplatzreihe an die Bühne zu stellen. Das gab natürlich Stunk, weil dadurch die Leute in den ersten drei Reihen, die sitzenbleiben wollten, fast nichts mehr sehen konnten (Reihe 4 war dann gerade noch ok). Die Security zuckte mit den Schultern, das hätten “die da oben (auf der Bühne)” so haben wollen. Klar, ist ein Rockkonzert, aber wenn ich als Band Leute an der Bühne STEHEN haben will, sollte ich vielleicht einen kleinen Block Stehplätze “front of stage” verkaufen. Und nicht 92 Euro für einen Sitzplatz mit Stehpflicht verhökern…
Fazit: ein Treffen mit einer der größten Bands der Popgeschichte (sieben Nummer 1-Alben sprechen für sich) mit kleinen Schwächen, aber insgesamt, bin ich froh, es gesehen und genossen zu haben.
Hi Man, kein Wunder dass die die Leute als alt empfunden hast. Als die im Geschäft waren wurdest du gerade geboren.
Aber auch alte Leute können Musik machen (Rolling Stones oder CCR). Old Dad
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