Lecker Essen – nicht immer!
Dieser Tage wandert es durch alle Medien – Lebensmittelimitate:
- Analogkäse
- Gel-Schinken
- Schokokekse ohne Schokolade
- Vollkornbrötchen mit wenig Vollkorn, dafür gefärbtem Normalmehl
Gestern im Aldi ist mir das wieder aufgefallen – du MUSST genau lesen. Mmmhhhhmmm, lecker Schokodonuts – ach ne, “Donuts mit kakaohaltiger Fettglasur”. Gekauft habe ich sie trotzdem. 🙂 Immerhin steht es da noch direkt auf dem Etikett drauf, bei anderen Sachen kriegt man von Herstellerseite einfach erzählt “Gucken Sie genau und häufiger hin.” Ja, wo sind wir denn? Früher hätte man noch sagen können, dass so was nur die Billigketten mit ihren Noname-Labels betrifft – denkste. Auch die vermeintlichen “Premium”-Marken arbeiten inzwischen mit allen Tricks, um ihre Gewinnspanne nach oben zu schrauben.
Woran kann das liegen? Nur auf den Preisdruck am Markt zu verweisen, halte ich hier für Quatsch – im Nahrungsmittel-Regal gibt es keine Konkurrenz aus Fernost oder Ost-Europa. Ich befürchte eher, dass hier in den Labors nur noch die BWLer aus Marketing und Finanzbuchhaltung mit den Nahrungsmittelchemikern zusammen sitzen, um durch Ersatzstoffe (Sonnenblumen- statt Olivenöl) oder gleich die Chemokeule (Geschmacksverstärker, künstliche Aromen) das Produkt noch billiger zu machen, ohne dass man es offen deklarieren muss. Und das Kleingedruckte in Schriftgröße 4 auf der Rückseite ist für mich nicht ausreichend, solange auf der Vorderseite mit Schriftgröße 16 was anderes steht!
Also merke, beim Einkauf am besten Brille und Lupe einpacken und doppelt so lange brauchen, um herauszufinden, ob man da nun ein Imitat in den Einkaufswagen legt oder das Original. Oder wie mein griechischer Kollege sagen würde – “lern kochen, du Troll. Dann kannst du die Originalzutaten kaufen und weißt, was drin ist im Topf!” Recht hat er…
Weiterführende Links:
- Verbraucherzentrale Hamburg
- Zusammenfassender Artikel bei Spiegel Online
- Sternekoch Vincent Klink (Spiegel Online)
- Erklärungsversuche der Lebensmittellobby