Europa-Park, Teil 1
Anmerkung: Text in Kursiv hat mein Schatz geschrieben.
Montag Morgen, halb sechs, der Wecker fiept vor sich hin. Soweit alles noch im grünen Bereich – wenn man davon absieht, dass ich eigentlich Urlaub habe. Was ist geschehen? Es geht mal wieder in echten “Urlaub”, wenn auch nur für drei Tage mit meiner Freundin Dani, meinem ollen Kumpel Marc und seiner Freundin Addi. Wie die Chinesen nutzen auch wir unsere wenigen freien Tage optimal für eine Europarundreise, indem wir in den Europa-Park fahren. Achterbahnen, Themenbereiche, das Übliche eben. Seit bestimmt 10 Jahren war ich in keinem Vergnügungspark mehr, damals WB-Movie-World in Bottrop, nun geht es in die andere Richtung, nach Süden in das Dörfchen Rust.
Rust, ein Fleck auf jeder handelsüblichen Generalstabskarte. Aber dank des Europa-Parks mit einer eigenen Ausfahrt an der A5 gesegnet, drum war das Finden einfach – in Raunheim noch Marc und Addi aufgesammelt, am Frankfurter Kreuz einmal rechts geblinkt, den Gasfuss in eine entspannte Position gebracht und laufen lassen. Auf halber Strecke gab es dann noch Frühstück an einem seeehr heimeligen Rastplatz, irgendwie wollten meine Mitreisenden lieber die mitgebrachten Stullen futtern, statt beim Burger King zu frühstücken. SABOTAGE!
Nach knapp 2 1/2 stündiger Fahrt (?) nähert sich die eigene Autobahn-Ausfahrt “RUST – EUROPAPARK”. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu Deutschlands größtem Freizeitpark, mitten im Schwarzwald, in der Gemeinde Rust, unweit von Freiburg.
Aber was erkennt unser Auge, als wir die Landstraße entlang fahren und glauben, unser Ziel, den Europapark, schon fast erreicht zu haben ? Der Colosseumsbogen! Sind wir etwa in Rom ? Haben wir uns verfahren ? Nein, es ist das Hotel Colosses, erbaut im römisch-italienischen Stil mit einem Nachbau des Colosseumsbogens.
(Ich soll mich verfahren haben? Eine Unverschämheit!)
Dann nochmal kurz in den Kreisel, rechts abfahren und dann links auf den Hotelparkplatz abbiegen. Wir hatten Probleme einen Parkplatz zu finden, denn teilweise sind die Parkplätze mit halbierten, im Kiesboden eingelassenen, Holzstämmen markiert. Wir haben quasi unterhalb der portugiesischen Wasserachterbahn “Atlantica” geparkt.
Jetzt schnell im Hotel einchecken, die Eintrittskarten abholen und los gehts auf Erkundungstour durch eine Vielzahl europäischer Themenbereiche.
Wir beginnen unsere Reise in Spanien, wo wir auch übernachten, im spanischen Erlebnishotel “El Andaluz”. Vorbei am hoteleigenen Swimmingpool im Hinterhof des Hotel und durch die spanischen Bodega und schon sind wir in Spanien, OLÈ!
Waren wir nicht eben noch im Schwarzwald? Auch die Außentemperaturen hat der Europapark extra den spanischen angepasst. Wie das nur möglich ist?
Also angekommen im Paradies für Achterbahn-Verrückte geht es als erstes Euro-Mir im russischen Themenbereich. Die lange Schlange läßt darauf schließen, dass es eine ganze Menge Achterbahn-Verrückter geben muss. Wir haben derweil eine Schlittenfahrt unternommen. Ja, auch das ist im Schwarzwald im Sommermonat Juni möglich.
Jetzt wird es aber Zeit für eine Abkühlung und wie geht das besser als mit einer rasanten Fahrt mit einer Wasserbahn, von denen es im Europapark einige gibt.
Unser Ziel heißt “Poseidon”, die Wasserachterbahn im griechischen Themenbereich mit der extrem gut klimatisierten Wartezone. Und wem das Spitzwasser während der Abfahrt nicht genügt, der geht halt anschließend noch einmal unter die “Poseidon-Dusche”.
Hätte mir jemand gesagt, dass die Poseidon neben dem Wasserteil noch eine recht ruppige Achterbahn enthält, hätte ich mir das wohl noch mal durch den Kopf gehen lassen… Aber nach der halben Stunden im heißen und z.T. stickigen Wartebereich war es mir schon fast egal.
Danach ging es direkt um die Ecke zur “Pegasus”, einer ab 4 freigegebenen Kinderachterbahn. Insgesamt ca. 45 Sekunden Fahrt mit einer schreienden Frau an meiner Seite – ich glaub, die Dani muss noch ein wenig Achterbahn trainieren.
Und damit sich der Adrenalinspiegel ja nicht senkt, gehts gleich weiter zur Dunkel-Achterbahn “Eurosat”, die ihre Runden in einer silbernen Kugel im franzöischen Themenbereich dreht.
Nachdem ich mich hab zu dem Gerät überreden lassen, fand ich die Bahn ganz putzig, zwar auch bei den Richtungswechseln etwas hart und das GfK-Teil, dass sich mir dauernd an die Kniescheibe presste, war auch lästig. Aber nett und ich konnte auch das “Dunkel” nur begrenzt nachvollziehen. Durch die Plastikaussenwand kam schon noch genug Licht durch, dass man die Bahn verfolgen und sich auf die Turns einstellen konnte.
Und nun die Bahn, die garantiert nichts für Weicheier ist: SILVERSTAR. Aber viel härter als Silverstar kann nur eine Bahn sein:”Ciao Bambini” mit dem legendären Liebestunnel. Nur manchen Besuchern scheint der Nervenkitzel dieser Bahn anscheinend bisher nicht nachvollziehbar zu sein?
Schatzi, ALLE außer dir konnten den Nervenkitzel nicht nachvollziehen. Der geneigte Leser mag sich bei youtube oder ähnlichen Plattformen selbst ein Bild davon machen, ich werde das nicht verlinken. Wär ich doch nur beim Marc in der SILVERSTAR mitgefahren…
Zur weiteren Abkühlung dann noch eine Fjord-Rafting-Fahrt in Skandinavien und eine Wildwasserfahrt in Tirol.
Ja, das Fjord-Raftig, das ist lustig. Da kann man sehr gut erleben, wie die anderen nasswerden. Zumindest heute. Und das gleiche in dem Tiroler-Bahn noch mal, da merkt man durchaus, dass dies die “älteren” Wasserbahnen sind. Die neueren wie Poseidon oder Altlantica lassen den Fahrgast bis auf ein paar Spritzer trocken.
Jetzt erstmal die Hotelzimmer begutachten und etwas ausruhen. Familienzimmer ? Hatten wir nicht Doppelzimmer gebucht. Und dann das Highlight für die männlichen Mitreisenden: der LCD-Plasma-Bildschirm, oder wie die Dinger auch immer heißen.
Ja, ein großer Bildschirm, ein weiches Bett und vor allem eine schöne nasse Dusche! Die Temperaturen waren um die 30° und gegen Nachmittag wurde es wirklich schwül. Nach ein wenig Relaxen auf dem Bett und der vergeblichen Suche nach der Klimaanlage fühlte ich mich auch fitt für was zum Essen.
Abends sind wir dann zum Essen nach Rust gelaufen. Im “Hotel am Park” gab es gute bürgerliche Küche, was man am Folgetag vom italienischen Bereich der Küche keineswegs behaupten konnte.
Ja, das Essen war lecker und zu Beginn konnte man auch noch draussen sitzen – mit einem prima Blick auf die Aufzugsrampe des Silverstar. Und auf die erste Steilabfahrt… ein Gekreische war das, wieso nur? Zurück zum Hotel mussten wir einmal um den Park herum laufen, weil sich dessen Tore schon gegen 18:30 schlossen. Das war noch ein ordentlicher Fussmarsch, weswegen ich beschloss, mich Richtung Dusche und Bett zu verabschieden, während die anderen sich noch verlustierten.
Nach dem Essen noch auf die Piazza im Hotel Colosseo; und bei 10 Litern Lambrusco die Wasserfontänenshow genießen. Fast wie Urlaub in Italien!
Da liegt man gemütlich im Bett, hat schon ein Nickerchen gemacht, dann kommt die Frau nach Hause. Guter Laune, hat wohl Spaß gemacht. Aber nur ein Eis mit einem Schuß Likör… die anderen beiden hatten 10 Liter Lambrusco… *ratter* 10 Liter, zwei Personen? Das kann doch nicht… Ich glaub ja immer noch, dass das Eis mehr als einen Spritzer Alkohol enthielt! *lach* Aber klingt sehr nett, muss ich morgen vielleicht doch noch mal austesten.