Ein bisschen Urlaub muss sein
Wie jetzt – mein Vater hat Geburtstag und lädt mich zu einem Kurztrip nach München ein? Und er bezahlt? Ok, dann will ich mal nicht so sein und den Kollegen die freien Tage aus den Rippen leiern. Macht schon Spaß in einer Gruppe zu arbeiten, die sich nicht um jeden freien Tag ewige Gemetzel liefert. Also gebongt, Donnerstag bis Sonntag in München, gutes Wetter auch angekreuzt auf der Reservierung? Na dann kanns ja losgehen…
Donnerstag nachmittag – Abfahrt. Was mich wieder daran erinnert, dass ich unseren Boliden nicht fotografiert habe! Unglaublich. Und ich selber bin auch auf keinem Foto auf meiner Digicam drauf. Sachen gibts… Navigationssystem angeworfen und nach einem kurzen Zwischenstopp auf dem Frankfurter Bahnhof ab Richtung Süden. Über Stuttgart will uns das Ding führen? Na, was solls, wird schon gehen. Die Klimaanlage machte es sehr entspannt im großen VW Bus und die 500 Kilometer gingen recht zügig rum. Mein neu gekauftes Buch tat auch einiges dazu, wenn meine schwätzende Schwester mir nicht ein Ohr abgekaut hätte… Aber was ist schon perfekt? In München angekommen ging das Sightseeing gleich los, linkerhand also der weltberühmte (und bei vielen Fußballfans verhasste) Olympiapark. Das Dach ist schon ziemlich beeindruckend, dazu noch jede Menge leerer Parkplätze und dieser komische Stangenspargel mittendrin.
Das Hotel, gute Mittelklasse, leider direkt an einer Kreuzung zweier vierspuriger Straßen gelegen. Für mich von sanftem Vögelgezwitscher verwöhnten Waldanrainer war das nix, vor allem, da zwei Blocks entfernt noch ein Krankenhaus steht – also ein paarmal nachts wildes Tatütata. Was solls, ich rief also meinen Kumpel Manfred an, dem ich mein Aufkreuzen schon angekündigt hatte und ab gings in den Hirschgarten. Schon beeindruckend – ein Biergarten mit 2500 Plätzen! Und als wir am Donnerstag Abend gegen 20 Uhr ankamen, waren scheinbar auch alle besetzt. Doch wir fanden einen Tisch und so entwickelte sich unter wolkenlosem Abendhimmel noch ein schöner Abend, mit großen Bierkrügen, Spareribs und Crepes. Letzteres war eine ziemliche Sauerei… also beim nächsten Mal nicht mehr Nutella, Marmelade, Rum und Banane in EIN Crepes packen! Damit zeichnete sich aber auch schon der Trend ab, auch Stoiber-City scheint kulinarisch fest in ausländischer Hand zu sein. Crepes und Spareribs im Biergarten, in der Nähe unseres Hotels ein Inder, ein Asien-Fastfood-Stehimbiss, thai, mexikanisch und der unvermeidliche McDonalds. Und ob im “Jagdschlössl” nicht vielleicht auch ein Grieche oder Kroate drin ist, konnte ich in der Kürze der Vorbeifahrt nicht feststellen.
Als es dunkel wurde und die Kleine anfing, vor Kälte zu meckern, brachen wir wieder Richtung Hotel auf, schließlich hat die dortige Bar bis 3 Uhr geöffnet. “Nur auf einen Absacker” blieb mein Vater, dann zog es ihn in sein Zimmer. Da ich das zweifelhafte Vergnügen hatte, mir das Zimmer mit Schwesterchen zu teilen, blieb ich gerne noch mit Manfred an der Bar sitzen und wir quatschen noch bis nach Mitternacht über alte Zockerzeiten.
Nacht – halbwegs dunkel, laut und um 6 viel zu früh vorbei. Keine Chance, noch mal einzuschlafen. Also noch ein wenig von links nach rechts gewälzt und um halb neun dann nach kurzem Badbesuch zum Frühstück gegangen. Müsli, ein Brötchen – das muss reichen. Auf Miriams Wunsch ging es tagsüber in den Zoo, während abends die “Kaltenberger Ritterfestspiele” auf dem Programm standen. So ne Art Bad Segeberg mit Rüstungen.
Im Zoo lief meine Digicam dann auch erstmals zu Höchstform auf. Nachdem ich es geschafft hatte, die Speicherkarte zu aktivieren, gingen allein dort 100+ Fotos drauf. Dauert noch ein Weilchen, bis ich die irgendwohin hochgeladen habe… Wenn überhaupt, sind immerhin aufgrund der Auflösung über 200 Megabyte.
Mehr von Freitag und Samstag kommt noch…