Popa Chubby

Schon ein paar Mal hat mir mein alter Kumpel Manfred vorgeschwärmt, wie toll die Konzerte von “Popa Chubby” seien. Gitarre, Blues, Rock, bämm! Zufällig hatte ich bei Eventim mal geschaut und ein Konzert in Bensheim gefunden. Gerade mal eine Stunde zu fahren, dreißig Euro Eintritt,  Freitag abends, kann man mal machen. Manfred kommt auch, vorher wollen wir nebenan beim Chinamann noch ein ein Häppchen essen. Männerrunde. Kann man zu zweit eine Runde sein?

Vom Navi wurde ich dann durch diverse Staus und Wohngebietsstraßen gescheucht und kam prompt zu spät an. Also irgendwie ist das nicht das Gelbe vom Ei, das Gerät. Mal schauen, ob ich in den Einstellungen was finde. Aber egal. Direkt neben dem Parkplatz zwei abgeranzte Häuser mit der Aufschrift “SPIELHALLE”, scheint eine tolle Ecke zu sein. Mal schauen, was der Chinese so kann. Och jo, Büffet, Bier. Mit vollem Bauch kann man sich in der heimeligen Halle des “Musiktheaters Rex” auch besser hinstellen. Direkt neben dem Einlass steht ein Tisch mit CD´s, die man kaufen kann. Verkäufer ist Popa Chubby himself, da gibt es auch gleich noch ein Autogramm mit dazu. Ist einfach eine ganz andere Sache als bei den großen Konzerten, bei denen ich bisher so war. Ein Bierchen noch und dann kommt langsam auch Bewegung auf die Bühne. Als Vor”band” kam Dave Keyes, wie Popa Chubby ein New Yorker Musiker, der den Pianoman miemte. Bisschen Boogie-Woogie, bisschen “Mardi Grass”-Jazz, bisschen Blues. Doch immer wieder beeindruckend, wie jemand mit Können und Routine schöne Musik machen kann. Eine halbe Stunde hat er geklimpert und es zuckte mir schon in den Füßen. Dann meinte er noch, dass er nachher noch bei Chubby in der Band das Keyboard spielen würde. So kann man sich die Kohle für die Vorgruppe auch einsparen! 😉

Kurz nach neun kam dann der Hauptakt auf die Bühne. Und ja, “Chubby” ist chubby… Gitarre umgehängt und “bääääng”, ging die Luzy ab. Wir hatten uns in den Stehplätzen noch ein bisschen nach vorne gemogelt, aber das war mal richtig laut! Nach einer halben Stunde bin ich freiwillig wieder zehn Meter nach hinten gegangen. Die Musik war aber wirklich gut, wenn einem die Ohren nicht mehr geklingelt haben. Klassisches Rock-Setup, Bass, Schlagzeug, Keyboard und Leadgitarre, und alle hatten was drauf. Natürlich kannte man keinen einzigen Song, von einem Jimmy Hendrx-Cover mal abgesehen. Aber tolle Gitarrensoli, teilweise auch improvisiert. Zeitweise auch mal 15 Minuten instrumental, viel Gesang gab es nicht. Insgesamt ging der Gig knapp drei Stunden, erst kurz nach Mitternacht ging die Band nach zwei Zugaben von der Bühne. Gegen Ende wurde es mir etwas lang, immerhin standen wir uns schon seit halb neun die Füße platt.
Ein bisschen was hatte es von Heinz Erhardt oder Rummelplatz. Immer, wenn man dachte “ok, Schlussakkord, Lied vorbei”, bäng, ging es in noch eine Runde.

Fazit für mich: nicht ganz meine Musik, aber für 30 Euro über drei Stunden ordentliche Musik, günstige Getränke und nettes Gebabbel mit dem Kumpel, das war ein guter Abend! Die Lokation hab ich mal in Facebook zugefügt, die scheinen da immer mal nette (Cover-)Gruppen am Start zu haben.

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