Eagles Konzert in Mannheim, 20.06.2009

Die Eagles… man erinnert sich, die hatten sich Anfang der 80er spektakulär getrennt und wollten erst wieder zusammen spielen, wenn die Hölle zufriert. Das ist dann 1994 passiert, auch wenn ich mich nicht erinnern kann, dass wir da einen sonderlich kalten Sommer gehabt hätten – und dieses Jahr touren die Alt-Rocker wieder. Teuer waren die Karten – 120 Euro für Plätze im Unterrang der SAP-Arena, und das waren nicht mal die teuersten. Frontstage im Parkett wär sicher noch mehr, beim Vorbeilaufen hab ich eine Karte für 140 Euro gesehen… ob es das wert ist? Mal schauen.

Den Vormittag habe ich mit drei Stunden Heckenschneiden verbracht, eigentlich war ich schon um 8 müde. Aber da war ich dann schon auf meinem Platz in der Nähe der Bühne und wartete auf den Auftritt. Unverständlicherweise hatte es die SAP-Arena hinbekommen, die Hälfte der Toiletten und einige Türen zwischen Treppenhaus und Halle zu versperren – das war wirklich ziemlich nervig.
Aber nun – Licht aus, Spot an, und schwups steht ein Haufen alter Männer auf der Bühne. Immerhin sind die alle Baujahr 1947-1948 und hatten schon Nr. 1-Hits, als Tokio Hotels Eltern noch zur Schule gingen. Entsprechend dem Country-Klischee standen sie auch alle im schwarzen Anzug, weißem Hemd, schwarzer Krawatte und glänzenden schwarzen Schuhe auf der Bühne. Men in Black mit Gitarren?
Fünf Grammys, Platinalben, alles schon lange her – aber verlernt haben sie überhaupt nichts. Mehrstimmiger Gesang, dazu die ständige Präsenz von drei bis vier Gitarren, das wob einen Klangteppich, den es so schon lange nicht mehr gegeben hat. Und hier setzt auch der einzige Kritikpunkt an – musikalisch erscheinen viele Titel sehr ähnlich. “Immer die gleiche monotone Leier”, war der Kommentar meiner Sitznachbarin. Trotz allem Jammern auf höchstem Niveau, zwischen die vielen Country-Rock-Titel wurden auch einige schnelle und harte Rocksongs raus gehauen. Und eins sollte man nicht vergessen – die Texte sind inhaltlich auch wertvoll. Als Addon gab es bei einigen Titeln noch das zugehörige Video auf der Leinwand hinter der Bühne. Auch richtig gute Bilder, die den Text super untermalt haben.

Die Titel alle aufzuzählen, kriege ich nicht zusammen – das waren einfach zu viele. Gemäß Internet besteht ein Set aus rund 30 Titeln, bei der gegebenen Dauer dürfte das hinkommen. Das war nämlich die eigentliche Attraktion – um 20:15 ging es los, nach einer Stunde gab es eine Viertelstunde Pause und dann noch einmal satte 90 Minuten Show. Durch kleinere Päuschen war erst um 23:15 Feierabend, nach einer tollen Akustik-Version von Desparado.
Der Rest des Abends? Ab zum Auto, 15 Minuten um vom Parkplatz runter zu kommen und dann ab durch die Mitte… im Halbschlaf Autobahn fahren ist… harte Arbeit. Aber kurz nach Mitternacht waren wir dann wieder in Hofheim, ein schönes Konzert, das sein Geld mal Wert war.

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