Mit Rauch, Feuer und ohne Wasser ins neue Jahr

So, nach Ausschlafen, Relaxen und Nichtstun wird auch dieses Jahr mitgeschrieben. Bevor Vergessen und Dunkelheit die Gedanken erfasst. Was soll man sagen – ein weiteres Jahr ist vergangen, ohne dass die Apokalypse über uns hereingebrochen wäre.
Wenn man mal von Krieg in Irak/Kongo/sonst wo in Afrika und diversen “lokalen” Konflikten absieht. SARS in Asien, Flutwellen im Indischen Ozean und George Bush ist wieder gewählt – ok, überredet, der Jüngste Tag muss nahe sein… zumindest ist es uns zu wünschen.

Back to topic – die Silvesterparty habe ich gut überstanden. Besser als andere Beteiligte zumindest. Nachdem ich das letzt jährige Blog beendet, den Rechner abgeschaltet und den Krempel zusammengesucht hatte, um den Marc mich noch gebeten hatte, sprang ich ins Auto. Leichter Nieselregen, um die 7° Celsius, nichts, wie man sich einen schönen Silvesterabend wünscht. Aber was soll´s.
Nach einer Fahrt hinter diversen Schleichern angekommen, half Marc dabei, das Auto auszuladen, dass ich sicherheitshalber um die Ecke parkte. Schließlich wusste ich ja, was ich an Munition mitgebracht hatte. Und in seiner Wohnung angekommen wurde mir bewusst – KLUGE Entscheidung. Ich habe nicht gezählt, aber ca. zwei Dutzend Raketen, drei Mehrfach-Raketenwerfer und reichlich Kleinkram (Heuler, Knallfrösche, Kracher), da kommt schon einiges zusammen…

Doch nun zum angenehmen Teil – Essen. Nachdem ich die letzten beiden Tage gefastet hatte (für meine Verhältnisse), sollte es heute Abend Raclette geben. Oki doki, nach manchen schlechten Erfahrungen war ich gespannt, wie mein Magen das sehen würde. Aber da kam nix, soviel schon mal vorab.
Doch vor das Essen hat der Herr Freddie Frinton gesetzt. Bei diesem Jahreswechsel habe ich es hinbekommen, das berühmte Diner kein einziges Mal von Anfang an zu sehen. Doch haben wir alle sehr gelacht… wie jedes Jahr. Und wir haben alle verstanden, worauf James zu Ende des Sketches anspielte… wie jedes Jahr. *hrhr*

Gab sehr gemischte Platte, Schnitzel, Fisch, Pilze, Gemüse und 1700g Käse. Erste Reaktion: “Sag mal, wann kommen denn die anderen 25 Leute?” Nun gut, beim Essen waren wir immerhin zu siebt, Marc, seine Freundin Madlen, deren Schwester Yvonne, ihr Freund und noch zwei Leute. Jaaa, und Anna, Marcs jüngstes Kind, war auch da – aber hey, zumindest beim Abendessen kann man sie nur wirklich noch nicht mitzählen! Allerdings, wenn die Marcs Appetit
Entspannt wurde ein Schälchen nach dem anderen in die Hitze geschoben und während der Käse langsam schmolz, gab es reichlich Gelächter. Denn, welch Überraschung, die gekauften kleinen, dünnen Pepperonis entpuppten sich als sehr scharf. Und ihr Saft würzte auf dem Umweg über die Bratplatte auch ein paar andere Sachen – zum Glück war mein Platz am anderen Ende… Aber ich habe dennoch genug Leckereien abbekommen.

Nach dem Essen rollten wir langsam ins Wohnzimmer, und trotz vereinzelten Protestes des Hausherren wurde “SingStar” eingelegt. Für alle Unwissenden: man muss mehr oder minder bekannte Lieder möglichst tongetreu nachsingen. Je besser, desto mehr Punkt kriegt man. Es war? lustig? vor allem, nachdem der sich Sträubende mit dem Jack Daniels feat. Cola eine furchtbare, ermmm, nein, FRUCHTBARE Verbindung eingegangen war. Das war aber erst nach Mitternacht. Die digitalen Ziffern am Videorecorder ließen das Feuerwerk nämlich immer näher rücken. Wie schnell das kommen kann, wenn man sich wie Klaus Lage fühlt. 1001 Nacht.
Also gut, der Sekt geköpft, Fernseher umgeschaltet. Man zählt, gemeinsam mit Karl Moik, die letzten Sekunden runter. Wieso Karl “Spagettifresser” Moik? Ich habe absolut keine Ahnung, hoffentlich haben wir nun keine bleibenden Schäden davongetragen. Die Damen bestanden darauf, noch in Ruhe anzustoßen, während die Herren der Schöpfung schon auf die Böller vor dem Fenster lauschten. Nix wie los, die steile Treppe runter und ab auf die Straße.
Praktischerweise hatte ich noch einen Korb mit leeren Flaschen zur Entsorgung im Kofferraum, damit war für vier parallele Abschussrampen gesorgt. Zwischendurch konnte man vor lauter Qualm kaum die gegenüberliegenden Straßenseite erkennen! Doch wir waren harmlos. Rechts vor der Volksbank wurde viel mehr Krach gemacht und linkerhand vor der Feuerwehr(!) ging auch reichlich was ab. Nach etwa einer halben Stunde war das Pulver verschossen, ein wenig frisch wurde es auch langsam, also trollten wir uns wieder ins Haus.

Was dann passierte? Nun, man verprügelte sich noch eine Weile an der Playstation und nach einigen Whiskey-Cola wurde noch mal “SingStar” eingelegt. Unsere Interpretation von YMCA war nicht schön, aber ausdrucksvoll! Zum Glück löscht das Gerät die Aufnahme schnell wieder!
Huch, wer hat denn die Mohrenköpfe aus dem Kühlschrank geholt? Ein Blick und irgendjemand, den ich nicht outen möchte, schnappte sich einen und rannte hinter einer Frau her. Und plötzlich hatte ich zwar keine Frau auf dem Schoss, aber ihre Hand am Oberschenkel. Man nimmt was man kriegen kann; ok, auf die Hand im Gesicht hätte ich auch verzichten können. Vor allem auf die Mohrenschmiere, die dran klebte. Und nun auf meiner Wange war, und auf der Hose und auf dem Arm? Also zu fünft ins Bad und erstmal diesen Biokleber loswerden.
Nun wurde es ruhiger, erste Verschleißerscheinungen machten sich bemerkbar. Um kurz nach drei löste sich die Runde auf und es war Schlafenszeit.

Am nächsten Morgen ging es mir gut, fast keine Kopfschmerzen. So konnte das neue Jahr gut beginnen. Auf der Heimfahrt konnte ich überall die Spuren der Parties sehen, an manchen Stellen konnte man nicht mal mehr den Asphalt sehen, so viel Pulverreste lagen da noch rum!

Infos zum Diner for One gibt es beim WDR, ein kleines Quiz inklusive.

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